33RPM – „Nen Scheiss Muss Ich…“
Das ist ja mal ein Albumtitel, der richtig gut tut und gleichzeitig das beschreibt, was die Band umtreibt und Lust auf Reinhören macht.
Danny Frischknecht

Punk, Rock, Ska, Pop in geil aus Deutschland zuhause bei Premium Records
Release am 17.11.23
english version below

Spannenderweise machen die Jungs hier mehr als einen Bezug mit dem Albumtitel. 33rpm bedeutet einerseits die Abspielgeschwindigkeit von Schallplatten. Mit so vielen Umdrehungen bewegen sich Vinyl-LPs mit Vorteil. 45rpm ist auch ganz lustig – schlechte Mucke ist dann schneller vorbei…
Und der zweite Bezug – den allenfalls nur ich jetzt gerade herstelle – ist: es gibt eine gleichnamige Single der BROILERS, der Düsseldorfer Punkinstitution. Dabei wären wir dann auch gleich bei der Genreeinordnung. 33RPM machen Punk, deutschsprachig und partytauglich. Funpunk nennt man das heute üblicherweise. Die „no future“ – Punkheroen sind ja weitgehend ausgestorben, die Szene hat sich weiterentwickelt und der heutigen Zeit angepasst. Teilweise zumindest, den 33RPM spielen zwar groovigen Punk, ihre Texte beziehen jedoch klar Stellung, zeigen Kante.
So habe ich mich auf Anhieb in „Ein Geschenk“ verliebt- einer intelligenten, beinahe schon poetischen Abrechnung mit brauner, rechtsextremer Scheisse – „Faschopenner mögen wir nicht…“ Das erinnert einen irgendwie an den 93er Track „Schrei nach Liebe“ der ÄRZTE. Ich bin ja nur bedingt Freund der ganzen „fuck you you fucking fucker“-Orgien gewisser Bands – hier kommt aber „fick dich“ aus tiefstem Herzen.
Musikalisch ziehen sie alle Register; schnelle, präzise Drums, der Bass öfter mal funkig, die Gitarre bekannt kurzatmig und leicht gehetzt sowie klarer, kräftiger Gesang. Dabei zeigen die Jungs keinerlei Berührungsängste zu melodischen, mehrstimmigen Gesangsparts und der selbstbewussten Nähe zu Popattitüden oder Hip Hop. In diesem Zusammenhang kann „Die Schönsten Tage…“ empfohlen werden, das auf dem Album gleich in zwei Versionen zu finden ist – einmal in „normal“, das zweite Mal featuring ALARMBABY, KREMER und OCHMONEKS. Jepp 33RPM machen Punk UND Spass.
Fazit
Was Danny, Ändi, Leon und Tschögi hier vorlegen, ist cool. Tanzmusik mit Charakter und Texte, bei denen sich das Zuhören lohnt. Wer sie dann noch verstehen mag – umso besser. Wenn ich die Mucke nicht schon hätte, ich würde sie mir glatt kaufen!

Tracklist und Cover
- Lieder im Zeichen der Zeit 3:25
- Tanz mit mir 3:25
- Ein Geschenk 5:02
- EYCE-EYBE 4:21
- Die schönsten Tage (33RPM Version) 3:24
- Nur jede Sekunde 4:16
- Euer Leben 3:51
- Lack gesoffen 3:51
- Was einmal war 3:41
- Land der Träume 4:13
- Nebelnacht 3:51
- Die schoensten Tage – (Feat Alarmbaby, Kremer, Ochmoneks) 3:26
english
Excitingly, the boys make more than one reference here with the album title. On the one hand, 33rpm means the playing speed of records. With so many revolutions, vinyl LPs move with advantage. 45rpm is also quite funny – bad music is over faster then…
And the second reference – which only I can make right now – is: there is a single of the same name by the BROILERS, the Düsseldorf punk institution. And that brings us straight to the genre classification. 33RPM make punk, in German and suitable for parties. Funpunk is what they usually call it today. The „no future“ punk heroes have largely died out, the scene has evolved and adapted to the times. At least partially, because 33RPM play groovy punk, but their lyrics take a clear stand, show edge.
I immediately fell in love with „Ein Geschenk“ – an intelligent, almost poetic reckoning with brown, right-wing extremist shit – „Faschopenner mögen wir nicht…“ (We don’t like fascist bums). Somehow it reminds you of the 93 track „Schrei nach Liebe“ by the ÄRZTE. I’m only partly a friend of the whole „fuck you you fucking fucker“ orgies of certain bands – but here „fuck you“ comes from the bottom of my heart.
Musically, they pull out all the stops; fast, precise drums, the bass often funky, the guitar famously short-tempered and slightly rushed as well as clear, powerful vocals. At the same time, the guys show no fear of melodic, polyphonic vocals and the self-confident proximity to pop attitude or hip hop. In this context, „Die Schönsten Tage…“ can be recommended, which can be found in two versions on the album – once in „normal“, the second time featuring ALARMBABY, KREMER and OCHMONEKS. Yep, 33RPM make punk AND fun.
Conclusion
What Danny, Ändi, Leon and Tschögi present here is cool. Dance music with character and lyrics that are worth listening to. And if you can understand them – all the better. If I didn’t already have the music, I would buy it!






