ELI VAN PIKE – Welcome To My Dark Side

ELI VAN PIKE – Welcome To My Dark Side

PIKEs EDGE hab ich ja schon mehrmals abgefeiert. Jetzt kommt eine Art Sideprojekt mit den Darkrockern von ELI VAN PIKE und ihrem aktuellen Album „Welcome To My Dark Side“.

danny@metalnews | Dunkelrock aus Deutschland und den USA zuhause bei NRT Records 


Zum Album

Eine Art Sideprojekt sage ich deshalb, weil die Truppe von Thorsten Eligehausen initiiert und dann durch Marc Vanderberg und Ken Pike ergänzt wurde. Die Namen der drei liefern dann auch den Bandnamen.

Im vorliegenden Album scheint mir die Genrezuordnung wieder einmal ein paar Gedanken wert.

ELI VAN PIKE vereinen Elemente aus Metal, Dark Wave, Gothic und Neuer Deutscher Härte, also mehrheitlich Musik für meinen Geschmack. Ein solcher Mix birgt immer auch gewisse Risiken:

Metal verlangt nach Härte, fadengeradem Riffing, schnellen und präzisen Beats. Gothic und Dark Wave hingegen leben von dunklen, schweren Stimmen und NDH leben einerseits von Sprache und intelligenten Texten, andererseits ebenfalls von der harten Metalattitüde.

Reinhören

Die Stärken und Schwächen des Albums würde ich gerne anhand verschiedener Tracks ausführen.

„Tears Of War“ ist eine Metalnummer, eine Mischung aus Midtempo mit Anleihen aus Symphonic- und MelodicMetal mittlerer Güte. Für einmal überzeugen mich die deutschen, eingefügten, dunklen Passagen nur teilweise. Das Ganze ist zwar ein guter Track, klingt für mich aber zu sehr nach RAMMSTEIN mit geilen Gitarrenparts. Die überzeugen mich übrigens auf dem gesamten Album – Vanderberg beherrscht sein Handwerk und zauber mehrfach auf seinem Sechssaiter.

„One Last Rose“ ist musikalisch ein Dark Waver und steht damit in direkter Konkurrenz zu meinen Lieblings-Raumverdunklern aus der Schweiz; THE BEAUTY OF GEMINA. Und da treffen sich halt zwei Kampfklassen, die aufzeigen, wie schwierig es ist, wenn man Stilelemente mixt. Trotzdem gefällt mir der Track.

Interessant finde ich auch den Titeltrack „Welcome To My Darkside“. Der geht sehr stark in industrieller Richtung wie steht wiederum in Gefahr, mit den oben erwähnten Göttern dieses Genres verglichen zu werden. In diesem Fall matcht das aber nicht. Der Track ist melodiös und der Hookliner auf dem Album, geht beinahe schon locker-flockig vorwärts und hat das Zeug, sich an ihn zu gewöhnen mit hohem Wiedererkennungswert.

„Made In Germany“ ist für mich am ehesten NDH; fette Riffs, klare Beats gutes Zusammenspiel der beiden Stimmen. „Einigkeit, Recht und Freiheit“ nimmt das „deutsche Wertarbeit“- Clichée auf die Schippe, spielt mit der widersprüchlichen Wahrnehmung unseres nördlichen Nachbarn. Und ja, ich weiss, dass der Track weitgehend in englisch gesungen wird – trotzdem NDH – jawoll!

Fazit

Die drei Jungs von ELI VAN PIKE haben sich vorgewagt, zum Fenster hinausgebeugt – und sind nicht gefallen. Ich finde es mutig, mit einem solchen Musikmix anzutreten – das lässt extrem viel Spielraum, um an Details herum zu mäkeln.

Und ja, das Album hat Schwächen. Mich überzeugen die Stimmen nicht durchwegs und etwas zu elektronisch ist es mir auch. Es überwiegt aber der Spass an einem abwechslungsreichen und musikalisch hochstehenden Album, das ich jedem empfehlen kann, der diesen Musikmix mag.

Lineup

Marc Vanderberg | Guitars, Drum & Bass Programming
Ken Pike | Lead Vocals
Thorsten Eligehausen | Lead Vocals, Keyboards, Mix & Mastering

Tracklist

1. Made in Germany
2. Herzschlag
3. 1-2-Frei
4. World on Fire
5. Tears of War
6. One last Rose
7. Peter, 41
8. Welcome to my dark Side
9. Amen
10. Valentine’s Day

Online

www.darksignmusic.de
www.facebook.com/evpmusic
www.nrt-records.com

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