BENNI BILGERI – „Bad Boy“ seit 26.02.16

BENNI BILGERI – „Bad Boy“ seit 26.02.16

Blues, Soul, R’n’B mit Säuselstimmen und eine funkige Version des Zeppelin-Klassikers „Whola Lotta Love“ – kann das gutgehen?© [email protected] | Mixed Pickles zuhause bei Wahn Records

Eigentlich stellt sich die Frage gar nicht, denn der Mann, der diese Scheibe auf den Markt bringt, kann es sich locker leisten, wie ein Irrer über alle Genregrenzen hinweg zu hüpfen, als wäre es „Himmel und Hölle“.

BENNI BILGERI ist als Gitarrist seit vierzig Jahren im Geschäft, die Liste der Superstars, mit denen erspielte, liest sich wie ein „Who Is Who“ der internationalen Musikszene.

Jazz-Grössen wie BILLY COBHAM, STANLEY CLARKE oder AL JARREAU sind ebenso zu finden wie ZUCCHERO, die POINTER SISTERS oder CHICAGO. Um das Ganze schön abzurunden zupfe ich da noch einem meiner Lieblingsmusiker überhaupt aus der schier endlosen Liste; TOM WAITS.

Was kann, darf, soll man also von einem solchen Gitarristen erwarten? Zuerst einmal ein technisch perfektes Album, klar. Dieser Wunsch wird auch sofort erfüllt, perfektes Songwriting und Arrangements, welche eine enorme Bandbreite abdecken.

BILGERI beweist auch, dass man nach vierzig Jahren im Hintergrund ein Hammeralbum veröffentlichen kann, in welchem man einmal mehr eher im Hintergrund bleibt. Das klappt nur, wenn die Maxime heisst – Qualität und gute Musik sind wichtiger als der Mann auf dem Albumcover. Wobei, da prangt ja der Schnuller des Bad Boy.

Ich habe noch selten ein Album gehört, das den Range so weit spreizt und doch aus einem Guss ist – Americana, Pop, Rock und Funk, Blues sowieso und instrumentale Tracks wie das geniale „Dobrosita“, das leider nur gerade eine gute Minute dauert.
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Anspieltipps

Klar, dass „Whola Lotta Love“ ein Highlight ist, eine funkige Version, die wahrscheinlich Robert Plant und Konsorten gefallen würde/hätte.

„Doomsday“ gefällt mir als Rockfreund natürlich gut, ist die mit Abstand härteste Nummer auf dem Album.

Neben dem schon erwähnten „Dobrosita“ spricht mich auch der Instrumentaltrack „The Warmer Side Of Cool“an. Einerseits, weil das als Soundtrack für einen spannenden Film dienen könnte und andererseits, weil es einer der Songs ist, in denen BILGERI das tut, wofür er keine Gäste eingeladen hat.

Jede Menge Gastsänger, Didgeridoo, Saxophon, Mundharmonika, eine Hammondorgel – aber weit und breit kein zweiter Gitarrist. Naja, wenn man seine Instrumentenliste ansieht – der hätte das Album auch allein einspielen können – produziert hat er ja eh selber.

Ebenfalls Highlights auf dem Album sind der Bluesrock „Ain’t Got You“ und die R’n’B – Ballade „I Can’t Wait“ – schlicht, ergreifend, schön.

benni bilgeri

Fazit

Wahrscheinlich könnte ein Musiker mit dem Erfahrungsschatz, der Kreativität und der Professionalität, wie sie BILGERI auszeichnet, drei oder vier Alben auf einmal veröffentlichen. Ich nehme das Vorhandene mal als eine Art Komprimierung weiterer Ideen, eine imaginäre „Best Of“ – Scheibe.

Klar, „Bad Boy“ ist nicht das typische metalnews switzerland – Beuteschema – aber ein Beweis dafür, dass wir einfach über gute Musik schreiben, auch wenn sie den Rahmen sprengt.

Prädikat; geh in den Plattenladen deiner Wahl, hör dir das Ganze einmal an und dann vervollständige deine Plattensammlung um ein Juwel, das in vielen Facetten glänzt!

https://youtu.be/Hn4wIvELmhI

Line Up

Benni Bilgeri | Guitars, Dobro, Keyboards, Bass, Accordeon, Drums, Brass, Strings, Programming, Backing Vocals
Gee K. | Lead und Backing Vocals
Petra | Bonmassar | Lead und Backing Vocals
Janet Dawkins | Lead und Backing Vocals
Sutti | Lead und Backing Vocals
David Readman | Lead Vocals
Harry Bischofberger | Lead Vocals
Pete Simpson | Lead und Backing Vocals
Andy Loser | Hammond Organ
Peter Wolf | Hammond Organ
Marc Neff | Keyboards, Backing Vocals
Harry Sokal | Saxophone
Peter Ericksen | Mouth Harp
Andreas Friedli | Didgeridoo
Martin Engelien | Bass
Peter Herbert | Upright Bass
Massimo Buonanno | Drums
Andy Leumann | Drums, Percussion
Mel Gaynor | Drums
Orlando Ribar | Drums
Teddy Maier | Backing Vocals
Miriam Russo | Backing Vocals
Ina Wolf | Backing Vocals
Raimund Tschako Jäger | Scream

Online

http://www.bilgeri.com/
https://www.facebook.com/bennibilgeri

 

Tracklist

  1. Bad Day (3:43)
  2. Sweet Lil Desert Rose (3:36)
  3. World Of Lies (3:42)
  4. Whole Lotta Love (4:16)
  5. Died And Gone (4:06)
  6. Dobrosita (1:08)
  7. Runawaytrain (5:03)
  8. Doomsday (5:01)
  9. The Warmer Side Of Cool (6:40)
  10. Straight To The Top (4:10)
  11. Ain’t Got You (3:35)
  12. I Can’t Wait (4:10)

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