donots – best support ever
Jawoll, es ist ein verlängertes Wochenende der Superlative. Zuerst – einige Hammerscheiben per Post erhalten, dann ein cooles Interview mit den DONOTS (demnächst hier…) und zum guten Schluss ein supporting act, der diesen Namen verdient – und auch wieder nicht…Die vierzigste Durchführung der Winterthurer Musikfestwochen dürfte insgesamt ein Erfolg werden, hat das schöne Sommerwetter die Veranstalter über weite Strecken unterstützt. Zumindest an jenem Wochenende, an dem auch die bezahlten Eintritte eine Rolle spielen dürften. Heute Abend gehen die Konzerte zu Ende, am Freitagabend war bestimmt einer der grossen Höhepunkte.
Für die Punk-Fans war bereits das Lineup zum Träumen. Wobei ich ja mit dem Begriff Punk bei den BEATSTEAKS eher vorsichtig bin.
Bei den DONOTS ging auf jeden Fall der Punk ab und BAD RELIGION holten die Fans der letzten 35 Jahre ab.
Gleich zu Beginn – ich war von BAD RELIGION eher enttäuscht. Die Truppe ist zwar Kult und wir verdanken ihnen das nicht ganz unwichtige Label Epitaph Records. Der junge Moderator hat dann vielleicht doch etwas übertrieben, die Band als die „Erfinder des Punk“ zu stilisieren – US Westcoast ja, aber sonst gab es da schon noch zwei drei andere. Die RAMONES in den USA zum Beispiel oder SEX PISTOLS und CLASH und STRANGLERS in England und einige weitere.
Der absolute Höhepunkt des Abends und damit lineup-mässig am falschen Ort – waren aber die DONOTS. Was die Jungs in den knapp vierzig Minuten boten, die man ihnen zugestand, ist schlicht der Hammer.
Bereits beim zweiten Song hüpfte die Meute, beim dritten kam der Circle Pit, kurz darauf kletterte Sänger Ingo auf den Bierbrunnen und versprach dem hinteren Teil der Steinberggasse „Ich brech euch die Beine, wenn ihr nicht tanzt!“. Das machte er so charmant, dass es ihm niemand übelnahm, aber auch keine so richtige Angst davor aufkam.
Der anschliessende Bierbechertransport auf den Händen des Publikums gelang beinahe. Erst kurz vor der Bühne stoppte ein übermotivierter Fan das Spektakel und sorgte dafür, dass für die Band nur noch ein oder zwei Schluck Bier übrig blieben. Das war definitiv zu wenig, um der Band Kühlung zu bieten und den Durst zu nehmen.
Weiter beeindruckt zeigten sich die Jungs aber nicht. Während der gesamten Session arbeiteten sie für ihr Geld, dass es eine Freude war. Und – die Tracks des neuen Albums „Karacho“ kamen ebenso gut an wie die älteren Hits der Band. Schliesslich stehen die DONOTS seit zwanzig Jahren auf der Bühne und die neue CD ist die erste in deutsch.
Wie auch immer; die DONOTS haben die Steinberggasse gerockt, vorgeglüht und damit dafür gesorgt, dass BAD RELIGION und die BEATSTEAKS nicht frieren mussten.
