kettcar? – kettcar!
KETTCARÂ werden am Samstag, 20. Juli 2013 im Prachtclub Dornbirn im Rahmen des CONRAD SOHM KULTURSOMMERS auftreten
Das KETTCAR-Debüt „Du und wie viel von deinen Freunden“ war eine Platte, die vieles geändert hat in der deutschen Musikszene. Die ein Feld bestellt hat, auf dem andere ernten – und zwar bis heute. Viele gute, aber auch jede Menge durchschnittliche Musiker und Bands berufen sich auf Kettcar. Zum Teil offen, zum Teil indirekt, zum Teil vielleicht sogar, ohne es zu wissen und zu wollen. So läuft es eben, wenn man den Status Quo umkrempelt. KETTCAR haben neue Worte und neue Klänge gefunden, die bis heute widerhallen, und allein dafür gebührt ihnen Respekt. Doch fast noch größer ist die Leistung, die die Band nach ihrem erfolgreichen Start hingelegt hat und die ihr mit jeder Platte aufs Neue gelingt. Denn Kettcar richten sich nicht im Bewährten ein. Hier wird kein Markt erforscht, keinem realen oder vermuteten Fan nach dem Mund geschrieben. Bei Kettcar muss es weitergehen, immer weiter. Befindlichkeitsfixiert war vorgestern. Wer der Band heute noch vorwirft, sie würde nur in Postkartensongs um ihr eigenes Ich kreisen, hat schon beim Vorgänger nicht richtig zugehört. Aber auch die Zeit des Bruchs und der Verweigerung, die den Vorgänger „Sylt“ geprägt hat, ist vorbei.
Dass „Zwischen den Runden“ (2012) das musikalisch vielschichtigste und offenste KETTCAR-Album geworden ist, hat dabei sicher auch damit zu tun, dass das Songwriting erstmals fast gleichberechtigt auf zwei Schultern verteilt wurde. Fünf der zwölf Songs wurden von Bassist Reimer Bustorff geschrieben, und die fügen sich so nahtlos mit den Nummern von Marcus Wiebusch zusammen, dass selbst eingefleischten Kettcar-Anhänger die Unterscheidung schwer fallen wird, welches Lied von wem ist. Oft wird ja eine Band von ihren Mitglieder geprägt – bei Kettcar hat man inzwischen das Gefühl, dass es genau andersherum ist. Die Band, die Idee, der künstlerische Ansatz ist der dominierende Faktor, der die Akteure formt. Und so ist bei Kettcar mal wieder vieles anders als bisher, und dennoch bleiben sie unverkennbar. Das klingt so einfach, aber es gelingt eben nur den wenigsten. KETTCAR gehen weiter. Und nehmen einen dabei mit.
