Jimi Jamison – Never Too Late
Zwei Dinge muss man zu Jimi Jamison wissen, damit man ihn historisch und musikalisch einordnen kann: PAMELA ANDERSON und SURVIVOR.
Pamela Anderson deshalb, weil er den Titelsong für Baywatch „I’m Always Here“ schrieb und damit ihre Karriere indirekt mit unterstützte.
Und was wir von Jimi Jamison solo kennen, ist dieser typische, straighte und eben fast zu cleane Ami-Rock. Musikalisch und aufnahmetechnisch sind die Scheiben immer auf höchstem Niveau produziert, mir kommen sie einfach etwas zu sehr „wie aus dem Ei gepellt“ daher. Ich mag Rock/Hard Rock lieber etwas schmutzig, und damit meine ich nicht schwarze Ränder unter den Fingernägeln der Gitarristen.
Auf seinem neuen Album präsentiert der mittlerweile über sechzigjährige Sänger aus Memphis, Tennessee die ganze Palette klassischen Rocks, angesiedelt zwischen der sanften, melodischen und der härteren Seite. „Melodic Hard Rock“, „Classic Hard Rock“ – was auch immer, auf jeden Fall die bekannte, keyboarddominierte Rockversion, wie sie in den Achtzigern und Neunzigern die Fans zu Zehntausenden in die Stadien lockte.
Jamison ist nach wie vor ein ausgezeichneter Sänger, der seinen Tonumfang und stimmliche Varietät behalten hat. Dies etwa im Gegensatz zu Ian Gillan von DEEP PURPLE.
Von den 11 Songs auf dem Album sticht keiner wirklich heraus. Da gibt es Balladen wie „I Can’t Turn Back“ oder „The Air I Breathe“ und „Heaven Call Your Name“ sowie schnellere, fetzigere wie „Street Survivor“ und „Everybody’s Got A Broken Heart“.
Das Album hat durchaus Hitpotential, da es breite Massen ansprechen kann. Aus meiner Sicht ist es nicht der Burner aber solides Handwerk und guter Mainstream-Rock.
Trackliste:
1. Everybody’s Got a Broken Heart
2. The Great Unknown
3. Never Too Late
4. I Can’t Turn Back
5. Street Survivor
6. The Air I Breathe
7. Not Tonight
8. Calling the Game
9. Bullet in the Gun
10. Heaven Call Your Name
11. Walk on (Wildest Dreams)
