bad boys – good guys?

bad boys – good guys?

Der durchschnittliche Metal-Musiker hat lange Haare, trägt schwarze Klamotten und macht ein böses GesichtGleichzeitig trägt er unter Umständen martialische Stiefel, spielt stakkatomässige, fette Gitarrenriffs, malträtiert seine Double-Bass mit Blastbeats, dass einem schwindlig wird oder growlt ins Mikrofon, dass diesem Angst und Bange wird.

Dann gibt es da auch noch die geschminkten und meist in voll gefährlichem Lederoutfit gewandeten Bands wie „Black Veil Brides“, „Turisas“, „Ragnarok“ oder „Immortal“. Wenn die auch noch Black- oder Death Metal oder gar Metalcore veranstalten,  verblassen sogar die in Kilts gekleideten Viking oder Pagan Metaller am Heidenfest.

Was also könnte einen durchschnittlich intelligenten Menschen – Männlein oder Weiblein – dazu bringen, sich in solche Gefilde zu begeben? Zumal, wenn man weiss, dass an solchen Konzerten oder Festivals Bier ohne Ende konsumiert wird. Oder, es werden solche Formen vor der Bühne gebildet, die aussehen, als würde sich das Meer teilen oder ein Ringelreihen veranstaltet. Dabei rennen diese Metaller wie bekloppt aufeinander zu, stossen sich gegenseitig und gröhlen und lachen dabei. Und die Mannen auf der Bühne finden das auch noch cool oder fordern sogar dazu auf. „Circle Pit“ nennt sich das verharmlosend oder „Mosh Pit“. Die weitere Bezeichnung „Wall of Death“ oder „Circle Of Death“ kommen der Wahrheit schon näher.

Also, warum dann?
a) Weil das Alles höchstens halb so wild ist. Die Jungs und Mädels – mögen sie noch so gefährlich aussehen – sind harmlose, ausgesprochen freundliche und zuvorkommende Zeitgenossen. Das Gefährlichste an ihnen ist die Möglichkeit, dass sie angeheitert stürzen und sich dabei an ihrem Trinkhorn oder den Nieten verletzten.

b) Weil es einfach Spass macht. So viel Friede, Freude und Eierkuchen wie an Metalfestivals gab es zum letzten Mal wahrscheinlich in Woodstock. Und das ist auch schon eine Weile her.

c) Weil die harten Jungs sich im Backstagebereich vegetarisch und mit stillem Wasser ernähren und sich gegenseitig darauf hinweisen, dass Chips der Gesundheit abkömmlich sind. Zugegeben, Lemmy der Grosse ist hier eine Ausnahme – wohl aber tr0tzdem genauso friedlich wie seine Genrekollegen.

Und so werde ich mich weiterhin um Akkreditierungen bemühen, damit ich dem wilden und eigentlich so harmlosen Treiben aus dem Fotograben – sorry, photo-pit – zusehen kann ;-). Und schliesslich muss dieses Blog ja auch gefüttert sein…

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