KUNG FU KITTY – Beinahe Familie aus Niederösterreich rockt
Max, Lisi und Matthias haben die Idee, eine Rockband zu gründen. Da sich Max erst ziert, beginnen Lisi, Vocals und Matthias, Guitar halt mal alleine, Freund David nimmt in der Waschküche Platz. So startet das Projekt, welches noch um einen Bassisten erweitert werden soll. Der Castinggewinner von „KungFu Kitty-suchen-den-Supperbassisten“ heisst Andi. Und
versuch als Reviewer mal, die Familiennamen herauszufinden – no chance!
Okay, wichtiger ist ja auch die Musik. Und die gefällt! Eine Mischung aus Alternative – was auch immer das genau ist – Rock und Pop-Punk. Real bedeutet das Gitarren- und Gesangsdominierter, frischer Sound, zu dem man auch pogen kann.
Lisi überzeugt dabei mit einer dynamischen Stimme, die durchaus Punkcharakter hat, für eine Rockröhre aus meiner Sicht etwas zu clean ist. Die Band baut öfters mehrstimmige Parts ein, Gitarren, Drums und Bass sind präzise, nicht überbaut. Der Sound ist straight ohne Kinkerlitzchen. Einfach fadengerade in die Gehörgänge. Live stelle ich mir die Familienkombo mit Adoptivbruder als coolen Abräumer vor – bestimmt das Ticket wert.
Die Einflüsse der Bands – nach eigenen Aussagen FOO FIGHTERS, QUEENS OF THE STONE AGE, NIRVANA, JULIETTE AND THE LICKS, BILLY TALENT, FALL OUT BOY, JULIA, MUSE, THE MARS, VOLTA… decken ein ganz schönes Spektrum ab. Ich könnte mir das Quartett gut als supporting act für BILLY TALENT oder die HIVES vorstellen. Dann müssten die Jungs nachher mal so richtig arbeiten.
Kurz zurück zur Biographie; interessant ist, dass Andi und Matthias als Bass – Gitarren – Job Sharing mit Wechselpotential fungieren, jeder darf mal Bass und mal Gitarre spielen. Und als Drummer David im April 2010 die Band verlässt, stellt Bruder Max die Familienübermacht her und nimmt hinter Snare und Hi Hat Platz.
Müsste ich entscheiden, welche Nummer mir am besten gefällt, schwierig! „Now Look Who´s Laughing You F****** A******“ ist zwar nicht jugendfrei 😉 gefällt aber. Und schliesslich spielen KUNG FU KITTY ja Punk, wenn auch poppigen. Vor dreissig Jahren wäre dieser Begriff nicht nur ein Widerspruch in sich gewesen sondern ein richtiges Sakrileg. Doch, „For You“ gefällt mir wohl am Besten, weil es die rockigste Nummer ist und sie gleichzeitig schöne Chorpassagen enthält.
Aber eigentlich spielen alle Songs in derselben Liga. Handwerklich sind sie sehr gut gemacht und zeugen von der Spielfreude der Niederösterreicher. Da ist nichts gekünstelt, sondern fetzige Musik als ehrlicher Ausdruck einer Band, der ich fast nur gute Laune zutrauen kann.
Und falls sie neben den deutschen Nachbarn auch mal uns Schweizer beglücken, werde ich bestimmt ein Ohr und ein Auge voll mitnehmen.
Das Album „Unleashed“ kann ich ohne wenn und aber all jenen empfehlen, die auf eine oder mehrere der oben aufgeführten Bands stehen. Unbedingt reinhören und die Familie mit dem Kauf der Scheibe unterstützen. Schliesslich müssen die auch ein Adoptivkind mitfüttern…
