Brutal Assault 2025 – Day Four
Jaroměř lädt am letzten Tag noch einmal kräftig zum Feiern ein. Auch heute kann sich das Line-up sehen lassen und bläst jedem Besucher die Müdigkeit aus dem Gesicht. Von melodischem Schweden-Sound bis hin zu brachialem Grind aus Amerika – für jeden ist noch ein Zückerchen dabei!
Juwal Penner
So langsam macht sich nach drei Tagen voller Hammer-Bands doch ein wenig Müdigkeit bemerkbar. Aber davon lässt man sich nichts anmerken: Man schnappt sich einen Früchtebecher, ein Getränk und schleppt sich durch die Festung, um einigen absolut grandiosen Bands Tribut zu zollen. Von der Latino-Grindcore-Band Brujeria bis hin zu meinem persönlichen Highlight des Festivals, Opeth, inklusive Abschluss mit Synthwave – es bleibt spannend und abwechslungsreich.
Für heute habe ich mir ausserdem vorgenommen, die Festung selbst etwas genauer zu erkunden und das Ganze mit einigen Impressionen festzuhalten – sei es das Mad-Max-ähnliche Dorf oder einfach das Gelände selbst.
Und eines ist jetzt schon klar: Ich freue mich bereits auf nächstes Jahr!
Brujeria
Als Einstieg gibt es mit Brujeria gleich ordentlich was auf den Deckel. Chaotisch, politisch und kompromisslos laut – die maskierte Latino-Grindcore-Truppe haut ihre Songs mit brachialer Energie raus und mischt Groove und Wut gekonnt miteinander. Ob Klassiker oder neue Stücke: Die Band sorgt für gnadenlose Abrissstimmung und beweist, dass sie nicht nur auf Platte, sondern auch live gewaltig reinhämmert. Für mich das erste Mal – aber ganz sicher nicht das letzte!
Malevolent Creation
Als nächstes geht es mit Mit Malevolent Creation ohne Umwege direkt zurück in die Hochzeiten des Florida-Death-Metal. Die Band prügelt sich kompromisslos durch ihr Set und liefert genau das, wofür sie seit den frühen 90ern steht: ultrascharfe Riffs, Blastbeats und unerbittliche Härte.
Kataklysm
Kataklysm liefern ihren berüchtigten Northern Hyperblast mit voller Wucht ab. Die Kanadier sorgen mit ihrer Härte und Groove dafür, dass im Pit kein Stein auf dem anderen bleibt. Songs wie In Shadows and Dust oder Crippled And Broken erinnern daran, warum diese Band seit Jahrzehnten zu den Fixpunkten des Death Metal gehört. Seit meinem ersten Live-Erlebnis der Band bis Heute, Kataklysm sind Live einfach eine unglaubliche Wucht und machen immer Spass. Darf auf keinen Fall verpasst werden!
Agnostic Front
Mit Agnostic Front zieht purer Hardcore-Spirit in die Festung ein. Die New Yorker Legenden lassen nichts anbrennen und feuern ihre Hymnen mit derselben Wut und Leidenschaft raus, als wären die 80er erst gestern gewesen. Das Publikum schreit jede Zeile mit, während im Pit Schweiss und Energie aufeinanderprallen. Ein Set, das zeigt: Hardcore ist nicht nur Musik, sondern Haltung und Lebensgefühl.
Opeth
Opeth waren für mich das absolute Highlight des Festivals. Diese Band habe ich leider viel zu lange ignoriert – abgesehen von ein paar wenigen Songs. Seit diesem Auftritt bereue ich jede Minute, in der ich Opeth nicht gehört habe! Im Moment läuft vor allem das neue Album der Schweden bei mir rauf und runter.
Die Band schafft es, mit ihrer einzigartigen Mischung aus Prog, Death und melancholischem Rock eine gewaltige Atmosphäre zu erzeugen, in der man versinken und gleichzeitig die Nackenmuskulatur beanspruchen kann – einfach Wahnsinn! Mikael Åkerfeldt überzeugt mit seiner charismatischen Präsenz, egal ob mit tiefen Growls oder glasklarem Gesang. Eines ist klar: Seit diesem Abend bin ich grosser – wenn auch viel zu später – Opeth-Fan!
The Halo Effect
Als einer der letzten Acts des Festivals bringen The Halo Effect den Göteborg-Sound in seiner reinsten Form auf die Bühne. Die Band besteht aus ehemaligen In Flames-Mitgliedern – Jesper Strömblad, Niclas Engelin, Daniel Svensson und Peter Iwers – ergänzt durch Dark Tranquillity-Sänger Mikael Stanne. Die Band liefert genau das, was ich liebe ich an dieser Musikrichtung: hymnische Refrains und eingängige Melodien! Ihr Set zeigt eindrucksvoll, dass hier nicht einfach alte Rezepte aufgewärmt werden, sondern eine ganz eigene Identität mit voller Leidenschaft gelebt wird
Gost
Als Festivalabschluss für mich gab es mit Gost einen vollkommenen, aber sehr willkommenen Stilbruch. Es ist Prämiere, ich bin alleine im Fotograben und kann mich endlich ein bisschen austoben und verschiedenes, wie z.B. unterschiedliche Filter einsetzen und in völliger Ruhe so fotografieren, wie ich es gerne möchte. Das Duo verwandelt die Festung in eine düstere Cyberpunk-Kulisse, irgendwo zwischen Club, Horrorfilm und Apokalypse. Treibende Beats, verzerrte Vocals und pechschwarze Elektronik lassen die Mauern auf ganz neue Art erzittern.
Das Festival, wie auch die Besucher zeigen, dass Acts wie Gost sehr willkommen sind und mit seiner brachialen Energie perfekt ins Line-Up passen. Man stelle sich vor, ein Soundtrack aus einem düsterem, dystopischen Traum, hypnotisch, fast schon bedrohlich, dunkel und absolut packend. Welch ein Abschluss für ein grossartiges Festival! Danke Gost und Brutal Assault!
Impressionen

















































































































































































































