Brutal Assault 2025 – Day Three
Müdigkeit am Brutal Assault? Fehlanzeige! Die geballte Energie des Line-ups – von tonnenschwerem Doom über groovigen Schwedentod bis hin zu finsterem Black Metal – erschüttert die Mauern der Festung Josefov. Kein Innehalten, kein Zurücklehnen – nur ein kompromissloser Abstieg in dunkle Klangwelten, die direkt unter die Haut gehen.
Juwal Penner
Nach dem letzten Tag mit Bands wie Gojira oder Obituary, die den Nacken schon durchaus in seine Mitleidenschaft gezogen hat, geht es ohne Kompromiss weiter am dritten Tag. Egal ob mit dem ultraschweren Doom von Monolord, Black Metal von Genrelegenden Mayhem und DImmu Borgir oder der ultradichten Klangwelt von Cult Of Luna, es gibt viels zu sehen und zu hören für Musikgeniesser aller Art. Doch es gibt nicht nur musikalisch etwas zu geniessen! Wenn es so heiss ist, ist es wicht sich richtig abzukühlen und dafür entdecken wir einen Stand in der Mitte von Merchständen der direkt aus frischen Zutaten Eis herstellt! Warum gibt es so etwas nicht bei jedem Festival?
Monolord
Zum Start des Tages gibt es einen Satz schwedischen Doom auf die Ohren. Monolord bringen die Erde zum Beben. Mit ihren tonnenschweren Riffs und hypnotischen Rhythmen feuert die Band ein Set ab, das klingt, als würde man in flüssigem Beton versinken. Fuzz-getränkte Gitarren, endlose Grooves und diese Mischung aus Schwere und Melodie entfalten live eine fast tranceartige Wirkung – langsam, aber unaufhaltsam.
Sylvaine
Ich durfte Sylvaine bereits im März im Hallenstadion als Support von Heilung sehen und war dort bereits hin und weg, wie sie eine Trance auf die Bühne bringt mit nur einer Gitarre und ihrer Stimme. Am Brutal Assault hatte sie eine ganze Band dabei und bringt damit die Nebenbühne zum zittern. Irgendwo zwischen Black Metal, Shoegaze und Post-Rock liefert Sylvaine ein intensives, viel zu kurzes Set. Die Sonne kann die Band nicht trüben, jedoch wäre ein Slot am Abend doch vielleicht für das nächste Mal angebrachter?
Mantar
Mantar kommen zu zweit – und klingen wie eine ganze Armee. Mit ihrem Mix aus Blackened Punk, Sludge und Death-Rotze feuert das Duo ein kompromisslos ab. Roh, dreckig und gnadenlos! Eine wahnsinnige Wucht, die man nicht von zwei Musikern erwarten würden. Die zwei Norddeutschen prügeln ihre Instrumente durch, als ginge es um das nackte überleben. Pure Zerstörung!
Hällas
Ich kannte die Band vorher nicht und wusste nicht ganz was mich erwartet, aberHällas nehmen das Publikum mit auf eine Reise in andere Welten. Mit ihrem „Adventure Rock“ – einer Mischung aus 70s-Proto-Metal, Prog und Retro-Space-Vibes – liefern die Schweden ein Set voller Nostalgie, Träumerei und capes.
Grave
Grave holen den rohen Schwedentod zurück auf die Bühne. Mit einem Special-Set aus ihren ersten drei Alben – Into the Grave, You’ll Never See… und Soulless (einer der besten Songs auch so nebenbei der Band) – lassen sie die Frühzeit des Death Metal in voller Wucht aufleben. Sägende HM-2-Gitarren, groovige Drums und das unverwechselbar dreckige Fundament machen klar, warum Grave bis heute Kultstatus geniessen. Ein kompromissloser Abriss!
Gaerea
Zu viele Fotografen möchten zu Gaerea und ich darf leider nicht mehr in den Graben. Ich versuche von der Seite einige Eindrücke einzufangen von der legendären Live-Perfomance des Sängers. Obwohl es noch Taghell ist, hüllt Gaerea alles in Nebel und Finsternis. Der doch eher moderne Black Metal der Band prescht einem mit Blastbeats, sägenden Gitarren und wütendem Geschrei vollgas ins Gesicht. Absolut empfehlenswert für alle, die es melancholisch und härter mögen.
Mayhem
Der vollgepackte Platz vor der Bühne zeigt deutlich: Man muss niemandem erklären, wer oder was Mayhem ist. Nachdem am Vortag Bathory Tribut gezollt wurde, gehören Mayhem wohl zu den wichtigsten Bands des Genres und des Line-Ups. Die Norweger zelebrieren über 40 Jahre Musikgeschichte und spiegeln dies auch in ihrer Setlist wider – neben neueren Songs dürfen natürlich Klassiker wie Freezing Moon oder Deathcrush nicht fehlen. Sänger Attila beweist dabei einmal mehr, warum er zu den absoluten Grössen der Szene zählt – sowohl stimmlich als auch visuell.
Dimmu Borgir
Direkt nach Mayhem folgen die nächsten Legenden aus Norwegen. Die Symphonic-Black-Metal-Aushängeschilder von Dimmu Borgir verwandeln die Bühne in ein düsteres, theatralisches Spektakel. Gleich zum Auftakt mit einem meiner Favoriten, dem Klassiker Puritania, wird klar, dass die Setlist keine Wünsche offenlassen dürfte. Majestätisch, bombastisch und kompromisslos schwarz.
Schade nur, dass die Band rund 20 Minuten früher aufhört als im Running Order angegeben. Gleichzeitig gibt das aber auch die Gelegenheit, kurz herunterzufahren und sich auf die – für mich – letzte Band des Tages vorzubereiten.
Cult Of Luna
Nach all der symphonischen Wucht von Dimmu Borgir sorgen Cult of Luna für einen ganz anderen, aber ebenso intensiven Abschluss des Tages. Die Schweden ziehen ihr Publikum mit endlosen Klangwänden, schweren Riffs und hypnotischen Rhythmen in einen Strudel aus Post-Metal und Doom, der Zeit und Raum vergessen lässt. Licht und Sound sind bis ins Detail durchdacht und machen die Show fast schon zu einer Installation – brachial und gleichzeitig unglaublich atmosphärisch.
Ein Auftritt, der nicht zum Headbangen, sondern zum Versinken einlädt, absolut magisch! Ein wunderschöner Abschluss für den Festivaltag und nun geht es müde zurück ins Hotel.
















































































































































































