RAK – PINK FLOYD AUS DER SCHWEIZ?

RAK – PINK FLOYD AUS DER SCHWEIZ?

„RAK is a Swiss-based collective of lateral thinking musicians gathered around the keyboard player & composer Marc (RAK) Grassi. Their first self-produced album Lepidoptera and its related live performances recieved amazing feedback.“So beschreibt die Band selber auf ihrer Website, wie sie sich sehen. Bei der Beschreibung der vier Protagonisten Marc (RAK) Grassi, Keyboards, Mike Liechti an den Drums, Gitarrist Stefan Gabele und Sänger Dave (Zoz) Thwaites fällt dann auf, von welchen Bands sich das Schweizer Quertett so beeinflusst fühlt. Da tauchen PINK FLOYD, MARILLION oder RADIOHEAD auf, aber auch GENESIS, YES oder GENTLE GIANT. Wer zum Teufel kennt die heute noch? Besser, wenn das nicht mehr all zu viele der RAK-Hörer tun – sie müssten eigentlich ziemlich enttäuscht sein. So wie RAK klingt, könnten PINK FLOYD heute tönen, wenn sie sich nicht weiterentwickelt hätten, oder GENTLE GIANT oder YES… Bei den Keyboards klingen auch noch EMERSON LAKE AND PALMER mit.

Um es gleich klar zu stellen; RAK verstehen ihr Handwerk. Das Album „The Book Of Flight“  ist sauber strukturiert, gut komponiert, technisch einwandfrei gespielt und abwechslungsreich.

Aber halt eben nicht wirklich neu. Im Marketing würde man sagen, die Band hat kein „Alleinstellungsmerkmal“. Und daran ändern auch so witzige Ideen wie die Samba-Einstreuung im vierten Volume „Deception“ nichts. Das haben eben die Altvorderen auch schon drauf gehabt. Auch die Stimme von Dave Thwaites überzeugt nur halb. Er zeigt eine enorme Spannweite zwischen sanften und melodiösen „Roger Waters Parts“ bis hin zu Songs, in denen er ein bisschen wie Tom Waits klingt.

Ich habe mir das Konzeptalbum eigentlich gerne angehört. Thematisch setzt es sich mit dem Kampf oder der Auseinandersetzung mit höheren Mächten auseinander – wie auch immer die heissen mögen.

Was ich dann gar nicht mehr verstehe ist die musikalische Einordnung der Band; Progressive rock – okay aber Progmetal? Wo bitte ist hier Metal? Da brettert es nicht wirklich, da kommen keine stahlharten Riffs und Soli und der Gesang… Nein, Mannen, da seid ihr „zu intellektuell“ zu abgespact, zu komplex.

Mein Fazit; wer die erwähnten Altvorderen nicht wirklich kennt oder sie gar selber erlebt hat – höre sich das Album an. Es ist wirklich kreativ mit tausend guten Ideen, ausgezeichneten Musikern einem grossen Spektrum an Instrumentierung und Rhythmus – vom 5/4 über den 7/8 bis hin zum 15/16 findet sich alles, was den Rhythmusfreak antörnt. Mir ist da zu wenig Eigenentwicklung, zu weniger eigener Stil, sind zu wenige Ecken und Kanten. Aber eben, ich habe die Altvorderen halt intensiv und live erlebt…

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