DIRTY HONEY im Dynamo
Die Hitzewelle hatte sich gerade verzogen, doch am Sonntagabend, dem 6. Juli, wurde es im Dynamo Zürich noch einmal ordentlich heiss – musikalisch gesehen. Denn DIRTY HONEY waren in der Stadt.
Text und Bilder: Alice Malherbe
Die walisische Band JAMES AND THE COLD GUN machte den Anfang. Ihr Sound war solide, energiegeladen, laut. Doch der Funke sprang nicht vollends über. Nur bei zwei Songs konnten sie mich mitreissen. Besonders auffällig: Bei einem der Lieder übernahm die Bassistin teilweise den Gesang – ein echtes Highlight. Davon bitte mehr! Das verpasste dem Sound einen extra Punch.
Leider war der Saal zu diesem Zeitpunkt nur etwa zur Hälfte gefüllt. Schade, denn ein voller Raum hätte vielleicht für mehr Stimmung gesorgt.
Anders sah es bei DIRTY HONEY aus. Pünktlich zum Headliner war der Saal dann gut gefüllt. Das Publikum stand dicht, aber anfangs noch etwas verhalten. Kein Grund zur Sorge – Sänger Marc LaBelle kannte das schon. Er sprach es charmant an: „Seid ihr in der Schweiz einfach so, oder muss man sich hier erst beweisen?“ Die Fans lachten – und kamen immer mehr aus sich heraus.
Mit jedem Song stieg die Energie. LaBelle überzeugte mit starker Stimme, charismatischem Auftritt und echtem Rock’n’Roll-Feeling. Gitarrist John Notto glänzte mit kraftvollen Riffs. Die Band war eingespielt, locker, aber voller Power.
Ein ruhiger Moment kam mit der Ballade „Coming Home“. Das ROLLING STONES Cover „Honky Tonk Women“ wurde im Southern-Rock-Stil präsentiert ohne Bass, dafür aber mit akustischer und E-Gitarre.
Nach den offiziellen Zugaben schien das Konzert vorbei. Doch die Fans forderten lautstark mehr. DIRTY HONEY liessen sich nicht zweimal bitten. Spontan legten sie einen weiteren Song nach. Der Drummer, welcher seine Sticks bereits ins Publikum geworfen hatte, scherzte: „Tja, jetzt habe ich keine Sticks mehr!“ Kurz darauf flog einer der Sticks zurück auf die Bühne. Ein lustiger Moment – aber natürlich hatte er noch ein paar auf Reserve.
Ein mitreissender Abend ging zu Ende. DIRTY HONEY bewiesen erneut, dass sie eine grossartige Liveband sind. Danke an www.goodnews.ch für dieses heisse Sommerkonzert im Dynamo.
