Circus Maximus – Nine
Seit Anfang Juni ist das Album draussen; wer gerne gut komponierten Prog Metal hört – unbedingt kaufen!
Sänger Mike Eriksen, Gitarrist Mats Haugen, Keyboarder Lasse Finbraten, Drummer Truls Haugen und Bassist Glen Mollen – das sind die fünf Musiker der norwegischen Band CIRCUS MAXIMUS. Mit „Nine“ haben sie am ersten Juni ihr drittes Album abgeliefert. Und wer auf sauber gemachten, kreativen Metal steht, sollte sich diese CD anhören.
CIRCUS MAXIMUS sind durchaus eingängig, für den einen oder anderen „richtigen“ Metaller wohl fast zu sanft. Was sie aber wiederum der einen oder anderen „richtigen“ Metalband voraushaben; sie können komponieren, Musik anspruchsvoll und abwechslungsreich strukturieren. Und dabei beherrschen sie ihre Instrumente hervorragend.
Dabei heben sich nach meinem Geschmack vor Allem Gitarrist Mats Haugen und Sänger Mike Eriksen hervor. Die Arbeit von Drums und Bass ist nicht weniger wert, sie legt das entsprechende Fundament – aber halt mehr im Hintergrund. Und ähnlich sieht das bei Keyboarder Lasse Finbraten aus, wobei er einen wesentlichen Teil zu den Kompositionen beiträgt.
Sehr episch und wirklich lang ist „Architect of Fortune“. Über 10 Minuten wird hier an einem Song gebastelt, der von balladenhaften Stellen bis zu klaren Metalattacken alles bietet. Man muss schon „Musik können“, damit das in zehn Minuten nicht langweilig wird.  Und CIRCUS MAXIMUS können. „Game Of Life“ finde ich persönlich das beste Stück – coole Gitarrensoli und attraktive Rhythmuswechsel. Ebenfalls stark; „Namaste“. Da treiben Schlagzeug und Bass an, bis dann die ersten Riffs eingreifen und die Stimmen – vorerst fast im Hintergrund – dazukommen. Eine Nummer zum headbangen und trotzdem hinhören – geht das überhaupt, rein medizinisch ;-? „Reach Within“ ist eine gelungene Rockballade mit wimmernder Gitarre und der klaren, druckvollen Stimme, die es dazu braucht.
„I Am“ ist das Stück, in welchem das Keyboard meiner Meinung nach die höchste Präsenz hat – also wirklich gehört wird. Hingegen ist es in vielen Passagen des Albums schwierig zu hören, ob gerade die Gitarre oder das Keyboard zu Werke geht. Das gilt hier beim Solo; reine Gitarre oder Zwiesprache Keyboard – Gitarre? Ich bin mir nicht sicher. Sehr gut gefällt mir auch „Burn After Reading“. Ein super Solo, eine lange, halbakustische Phase zu Beginn und harte Metalrhythmen im Mittel- und Schlussteil.
CIRCUS MAXIMUS wird man live sehen müssen, wenn sie denn mal in der Nähe sind. Momentan findet sich auf der Website nur der Hinweis auf das Prog Power Europe im Oktober in Baarlo/Niederlande erwähnt. Dort spielen vom 4. bis 7. Oktober übrigens auch VANDENPLAS und HEAVENS CRY – wer also in der Gegend ist…
