Underground Show mit AVIANA
Endlich wieder do it yourself Metalcore im Picadilly Brugg
Text & Bilder: Silvan Bellante
Ein wenig komisch finden wir es schon, dass wir für eine Show der Metalcore Szenegrössen AVIANA nach Brugg ins Picadilly fahren. Eigentlich kenne ich den Schuppen aus Underground Shows von CH-Bands. Nichtsdestotrotz rennen wir die Treppe runter, da wir ein bissel knapp für den Opener angereist sind.




DEAD LIKE JULIET
Die Sütdtiroler Band fällt fast von der Bühne, da sie als Sextett die Stage quasi überbevölkern. Der Sänger hüpft sowieso des Öfteren mal vor der Bühne herum. Es ist noch nicht einmal sieben Uhr. Und ich fühle mich 10 Jahre jünger. Die Band macht Stimmung wie Sau. Ihr Mix aus Metalcore mit Nu-Metal und Hardcore Vibes zettelt sogar schon einige Circle Pits an. Mein definitives Highlight des Abends und das schon kurz vor 19 Uhr. Der Sänger springt vom Publikum noch einmal auf die Bühne und verkündet, dass der folgende Song auf dem neuen Album zu hören sei, dass Morgen rauskommt.
Glücklicherweise haben die Jungs die CD aber auf die Tour mitgenommen, sodass ich mir direkt nach dem sehr fetzigen Auftritt eine geschnappt habe. Mitsamt Unterschriften, wenn ich schon Fangirle, dann richtig.
EARTH CALLER




Auch hier steht ein Keyboard auf der Bühne und schnell wird klar, die junge Dame hinterm Keyboard ist nicht nur fürs Bühnenbild da, sondern liefert für den Gesamtsound der Band ordentlich Soundteppich. Die Elektronik Parts mischen sich sehr stimmig in die Songs ein. Ich würde den Sound als eine Vollendung des 2010 Metalcore mit Electro Sound einstufen. Sehr geil, ballert aber klingt trotzdem Cinematisch. Auch hier wechseln sich Sänger und Rest der Band damit ab, ins Mikrofon zu schreien oder zu singen. Es gibt einen Circle Pit um den Holzpfosten, der mitten vor der Bühne steht. Auch der zweite Act mag zu überzeugen.
INVISIONS




Mittlerweile ist das kleine aber feine Picadilly in Brugg gefüllter als zu Beginn des Abends. Und INVISIONS überzeugen das Publikum mit astreinem, modernen Metalcore. Auch hier überzeugen die Vocals sehr. Man merkt, dass diese Band die modernste Variante spielt und unter anderem auch von Grössen wie ARCHITECTS beeinflusst wird. Wall Of Death und Circle Pits werden angezettelt, als wären wir in einer Location, die das Fünffache an Personen fasst. Man vergisst fast, dass man in einem kleinen Jugendclub ist.
AVIANA




AVIANA ist wahrscheinlich eine der grösseren Bands, die im Picadilly auf der Bühne stehen. Zusätzlich zum eher mystisch oder düster angehauchtem Sound der Schweden, sind alle Mitglieder Schwarz gekleidet und tragen eine Maske. Nur der Sänger tanzt aus der Reihe und zeigt sein Gesicht. Das ganze wirkt stimmig und unterstreicht den mysteriösen Touch, den die Band hat. Auch sie spornt die Anwesenden im Publikum dazu an sich zu bewegen, spielt eine Show, die normalerweise im Saal des Kiff Aarau Platz finden würde. Eine interessante Mischung aus Metalcore, Electro und Post Black Metal ballert mit sehr viel Druck von der Bühne. Nach gut einer Stunde geht das Licht wieder an und die Band ist verschwunden. Alles in allem ist es ein sehr gelungener Abend, der ein wenig Nostalgie hochkommen lässt.
