R.I.P. – JEFF BECK verstorben
Das neue Jahr beginnt mit einer traurigen Nachricht, denn bereits verstirbt die erste Rockgrösse. Mit JEFF BECK hat ein Ausnahmegitarrist seine letzten Reise angetreten.
Danny Frischknecht

Ich würde die Liste der fünf besten Gitarristen etwas anders bestücken als das ROLLING STONE MAGAZINE – JEFF BECK wäre aber definitiv dabei. Schwellsound mit dem Volumepot, Bendings mit Handballen oder Vibratohebel – Markenzeichen eines Ausnahmegitarristen. Und doch hatte er viel mehr drauf, viel mehr als die meisten Gitarristen. Was JEFF BECK dem Stromruder entlockte, schien oftmals über die Grenzen der Gitarre hinauszugehen, den Hörer fargend zurück, um welches Instrument es sich hier handeln könnte.
JEFF BECKs Einstieg in die internationale Musikszene begann mit seinem Einstieg bei den YARDBYRDS – als Nachfolger von ERIC CLAPTON. Damals spielte auch JIMMY PAGE bei der Band, der später mit LED ZEPPELIN ganz gross werden sollte. Das Glück währte jedoch nicht sehr lange. JEFF war ein unruhiger und wohl auch schwieriger Zeitgenosse, und er wollte sich in seiner Kreativität nicht einengen lassen. Also suchte er sich neue Kumpels und gründete mit ROD STEWART am Mikrofon und RON WOOD an der Gitarre die JEFF BECK GROUP.
Allerdings war auch diese Zusammensetzung nicht von langer Dauer, die Band trat immer wieder mit andern Musikern auf – eine Zeit lang auch wieder mit Jimmy Page. Sie blieb ein Projekt – eines der grössten und bedeutendsten Projekte der Blues- und Rockmusikgeschichte.
Der ganz grosse kommerzielle Durchbruch ist JEFF BECK nie gelungen, es fehlte die grosse Band dazu. Nicht, dass es keine Gelegenheit gegeben hätte, bei berühmten Bands einzusteigen. Den ROLLING STONES sagte er nach der ersten Probe ab, er war musikalisch zu wenig gefordert – bei PINK FLOYD wurde ihm DAVID GILMOUR vorgezogen. Für die Band war es bestimmt der richtige Entscheid – wer weiss, wie lange die Classic-Rockgiganten es mit ihm ausgehalten hätten.
Ein Goodie war auch BECKs Auftritt mit den YARDBYRDS – mit JIMMY PAGE an seiner Seite im Filmklassiker „Blow Up“ – man beachte seinen Umgang mit der Gitarre. Als er das zerstörte Instrument ins Publikum wirft, ergattert Hauptdarsteller David Hemmings den Hals – und wirft ihn wenig später auf die Strasse.
So blieb JEFF BECK Zeit seines Lebens eine Art Einzelgänger, der mit immer neuen Musikern für Projekte zusammenarbeitete, immer wieder Konzerte mit grandiosen Gästen spielte. Wer musikalisch zu den Grossen gehörte – wenn er Glück hatte, durfte er mit dem Gitarrengott die Bühne teilen. JEFF BECKs Einfluss auf den Modernen Rock ist enorm, kaum einer hat diese Musik so beeinflusst, den Gitarristen weltweit aufgezeigt, wozu eine Gitarre fähig ist.
Lassen wir ihn hier nochmals mit einem Song aufspielen, der so typisch für das grandiose Spiel eines Mannes ist, der jetzt mit anderen, die vor ihm gegangen sind, bis in alle Ewigkeit rocken wird. Rock in Peace JEFF BECK!
