itchypoopzkid fackeln das Komplex ab
Ich weiss nicht, wie viele Fans wegen THE OFFSPRING ins Zürcher Komplex gereist waren…<!–more–>…aber ich bin mir fast sicher, dass einige davon als Fans von ITCHYPOOPZKID nachhause fuhren.
ITCHY WHO? POOPZKID Motherfucker! So steht es auf den T-Shirts, die es am Merch zu kaufen gab – und Motherfucker – die Jungs haben es drauf.
Nach der Rheintaler Band NOFNOG (no fight no glory) – die sich übrigens respektabel schlugen und das Beste aus ihrer halben Stunde machten – enterten die Piraten aus dem süddeutschen Eislingen die Bühne. Wo das ist? Wen kümmert’s?
Aber was die Knaben dann mit dem Komplex anstellten – oder besser, wie sie den Club demontierten – das kümmert. Ich habe mir die Jungs ja schon am Greenfield zu Gemüte geführt und gehofft, dass sie auch auf der kleinen Bühne bestehen. Aber die Bühnengrösse war sowas von kein Thema. Nach den ersten zwei Songs standen die letzten Besucher vor der Bühne, der Terrasse und der Bar gingen die Kunden aus, die Temperatur im Saal stieg merklich an.
In den kommenden fünfundvierzig Minuten ging da buchstäblich der Punk ab. Ohne Respekt vor irgendwas legten ITCHYPOOPZKID einen Gig hin, der sich gewaschen hatte. Aktiv auf der Bühne, kuhle Songs in den Seiten und eine Power, die schnell vergessen liess, dass da nur ein Trio auf der Bühne stand. Max an den Drums, Panzer am Bass und Sibbi am Stromruder machten mit dem Zürcher Publikum, was noch  nicht viele Bands im Komplex gemacht haben – zumindest nicht während meiner Anwesenheit. Der Saal kochte, die Jungs und Mädels drängten nach vorne, hüpften im Pit umher, klatschten, schrien und freuten sich.
Selbst als die Band dann zum bereits gewohnten Pfeif-Kontest rief – mit grösster Zielsicherheit pickten sie die grösste Pfeife aus dem Publikum – und der erwähnte Pfeiffer zum Smalltalk übergehen und das Mikro in Beschlag nehmen wollte, meisterten die Jungs das GAnze. Panzer zeigte dem Knaben freundlich aber bestimmt den Weg von der Bühne zurück ins Publikum.
Als dann Gitarrist Sibbi auf einem Gitarrenkoffer auf der Crowd surfte, die Jungs sich durch die Crew verstärkten, die Instrumente wechselten – was sie auch anfassten – es gelang.
Hinterlassen haben sie verbrannte Erde, auf der die grossen und berühmten Herren von THE OFFSPRING kaum mehr einen Fuss auf den Boden brachten. Nachdem die nämlich die ersten Songs von den ganz frühen Alben auspackten und die Menge kaum halb so intensiv mitging, war klar, wer das Komplex an diesem Abend „geheadlined“ hat – THE OFFSPRING auf jeden Fall nicht.
ITCHYPOOPZKID kehren vom 17. bis 19. Oktober für drei Shows in die Schweiz zurück. Sie spielen in Bern, Basel und Chur. Du hast noch keine Tickets? Dann würde ich mich aber beeilen!
