YASI- „Faith“ – Hammergitarristin mit Hammerscheibe!

YASI- „Faith“ – Hammergitarristin mit Hammerscheibe!

Wie es kommt, dass ich an das Album einer relativ unbekannten deutschen Gitarristin komme? Eine lange Geschichte…

© [email protected] Hardrock aus Deutschland, zuhause bei Yasimusic


Also, die lange Geschichte in der Kurzversion. Fotoakkreditierung am SUMMERBREEZE 2013 – Zusammentreffen mit Konzertfotograf Matt Bischof – Anschauen seiner Fotos unter anderem von Yasi Hofer – Kontaktaufnahme via FB nach Bekanntwerden ihrer neuen Scheibe – Dropbox – Wumm!

So schnell kann es gehen und ich darf tun, was ich am liebsten tue; gute Gitarrenmucke hören, junge, eher noch unbekannte Talente unterstützen und was mehr oder weniger Intelligentes dazu schreiben.

Deshalb zuerst einmal; rein instrumentale Rocksongs finde ich sehr herausfordernd. Unsere Hörgewohnheiten verbinden Rockmusik ganz eng mit Sängerinnen und Sängern. Meine Startbasis war also „kritisch“. Allerdings zeigt YASI auf der Hälfte der Songs, dass sie durchaus auch eine Rockröhre zu bieten hat. Dazu aber später.

Zum Zweiten; was ich da bezogen auf die Saitenarbeit geboten kriege, ist erste Sahne. Nicht umsonst hat kein Geringerer als STEVE VAI die gute Frau zu sich auf die Bühne geholt. Das macht der nicht mit jedem oder jeder – auch wenn sie richtig gut aussieht.

Das leitet dann gekonnt über zur Bühne, zur Liveperformance. Von der konnte ich mir bisher kein Bild machen und leider führt auch die 2017er-Tour nur in die Nähe der Schweiz, Hard nahe Bregenz am 18.03.17 ist das Nächste. Lohnen täte es sich auf jeden Fall.

Anspieltipps

Jetzt aber zur Musik. Was YASI mit „Faith“ hervorgebracht hat ist saubere, technisch einwandfrei gespielte Saitenarbeit. Das Berklee College Of Music hat seine Wirkung nicht verfehlt.

Interessanterweise klingt YASI weniger nach STEVE VAI als man erwarten könnte. Ihre Gitarre erinnert mich eher an JOE SATRIANI. Klar, das Treppchen auf DIE Höhe hat noch einige Stufen, gewisse Soli („Feeling Zany“) spielen aber schon in einer verflucht geilen Liga.

Meine eigentlich einzige Kritik gleich zu Beginn – die Drums auf der CD sind Sch… abgemischt, die Snare viel zu aufdringlich – wie im Übungskeller. Ist ja jetzt aber kein so grosser Beinbruch, dreh ich die Frequenz halt ein wenig runter oder defokussiere mich vom Geschepper. Gespielt, arrangiert und komponiert ist die Drumarbeit übrigens ohne Tadel.

Aus oben genanntem Grund werde ich mit dem Opener „Cosmic Stars“ nicht warm – für mich der schwächste Song auf dem Album.

Dafür haut dann „Feeling Zany“ gleich richtig rein; rockig-funkig sowohl der Groove als auch die Stimme, Gitarrensolo absolut Hammer – einer der Faves auf der Scheibe!

Ähnliches kann ich von „Tender Storms“ sagen, auch wenn der Track deutlich ruhiger ist, eine typische Midtempo-Nummer, von manchen auch Powerballade genannt. Das Riffing am Anfang – das erinnert mich an SATRIANI und der Klang des Stromruders bei den Soloparts ebenfalls.

Der Titeltrack dürfte nicht zufällig zu seiner Stellung gekommen sein; YASI zeigt an diesem Track, dass Gitarrensoli keine Stakkato-Masturbation sein müssen. Ein Ton nach dem anderen, akkurat gesetzt und jeder da, wo er sein sollte.

YASI Hofer rechnet ihren Sound der Fusionecke zu, „Crossfire“ zeigt, was das bedeutet – jede Menge Psychedelic-Attitüde – und einer Stimme, die man so definitiv nicht erwarten würde. Hammertrack-Hammerstimme-Hammergitarre.

Eigentlich besteht das Album ja beinahe nur aus Anspieltipps, von den weiteren Tracks auf dem Album gefallen mir „Flying High“ als Rocknummer, „Eclipsed“ als Slowblues und „Come Out To Me“ feiert kurz mal die Jazzrock-Ecke ab – oder Soulrock oder so?

Das Album schliesst ab mit einem epischen, symphonischen Track. „Namaste“ könnte gut als Soundtrack herhalten – für einen Phantasyfilm, einen Historienkracher oder eine Ethno-Doku.

Fazit

Wie man will, die Fahrt nach Dinkelsbühl hat sich in mehrfacher Hinsicht gelohnt. Gutes Festival – Matt kennengelernt – Yasis Musik kennengelernt und einige Stunden Freude beim Hören und Besprechen der Scheibe „Faith“

Prädikat; eine Ausnahmegitarristin wie YASI HOFER verdient Unterstützung, also kaufen!

LineUp
Yasi Hofer | Guitars, Vocals, Keyboards
Marco Minnemann | Drums
Christoph Scherer | Drums, Percussions
Helmut Hattler | Bass
Steffen Knauss | Bass
Katja Stoffels | Bass
Simon Bamberger | Keyboards
Juergen Schlachter | Additional Sounds, Programming
Tracklist:
  1. Cosmic Stars
  2. Feeling Zany
  3. Tender Storms
  4. Painting My Own World
  5. Faith
  6. Crossfire
  7. Eclipsed
  8. Come Out To Me
  9. Clouds
  10. Liar
  11. Flying High
  12. Namaste
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