WACKEN TAG 4

WACKEN TAG 4

Für Alice und Claudia ist das schon eine Weile her, wir schliessen damit die Berichterstattung zum W:O:A für dieses Jahr ab.

Text Alice Malherbe, Bilder Claudia Chiodi

Samstag in Wacken – Vorfreude auf die kommenden Bands, gemischt mit Wehmut darüber, dass es bereits der letzte Tag ist sowie müde Beine und Rücken – die mich quasi bereits anschrien, Ihnen einen Tag Pause auf dem Sofa oder zumindest im Campingstuhl zu gönnen. Träumt weiter – auf geht’s!

Erstmal eine Runde durch den Markt auf dem Festivalgelände drehen und pünktlich zu BATTLE BEAST im Infield stehen.
Auf diese Band war ich richtig gespannt. Metal Battle Gewinner 2010 mit neuem Album im Gepäck (https://rocknews.ch/battle-beast-goes-hollywood/) und bereits einer guten Show im Z7 im Mai dieses Jahres (https://rocknews.ch/battle-beast-lassen-das-z7-beben/). Da wollte ich mich nun selber davon überzeugen.
Was soll ich sagen – ich wurde nicht enttäuscht. Die Finnen starteten mit Power und Sängerin Noora Louhimo überzeugte nicht nur stimmlich, sondern auch mit ihrer Bühnenpräsenz vollständig. Ihr Melodic Metal mag teils zu poppig erscheinen – live fiel dies aber weniger auf.
Die Band war gut gelaunt und zu Spässen aufgelegt. Da wurde den Kollegen ohne Aufforderung mit einem Handtuch das Gesicht etwas zu intensiv „getrocknet“, ein Keyboard wird herumgefahren und im Kreis gedreht während der Keyboarder ein Solo im Western Saloon Style hinlegt. Liegestütze durften auch nicht fehlen. Es wurde einem nicht langweilig am BATTLE BEAST Konzert.

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In der vierten Dimension ging es weiter mit TESSERACT – nein es ging nicht um Mathematik in den Songs und es standen auch keine Mathematiker auf der Bühne.
Dass sich TESSERACT bereits eine Fangemeinde aufgebaut hatten, erkannte man schon vor dem Auftritt – wo die Fans den Bandnamen voller Vorfreude anfingen zu rufen. Die Briten legten entsprechend mit ihrem Progressiv Metal los. Der Sänger überzeugte mit seiner Stimme und legte teilweise einen total eigenen und für diese Musik ungewöhnlichen aber durchaus coolen Tanzstil hin.
Der Piano Einsatz im dritten Song geht leider etwas unter, wenn die ganze Band am Spielen war. Dafür sprang dann später noch der Sänger von der Bühne und kletterte aufs Absperrgitter – gestützt durch die Security – genoss er während dem Singen den direkten Kontakt zu seinen Fans.

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Auf dem Weg zum Beergarden Stage liefen wir am Infield vorbei und genossen noch einige Lieder von PROPHETS OF RAGE. Leider verpassen wir so das GIRLSCHOOL Konzert vollends und bekamen ein weiteres Mal den Song von „THE HOFF“ auf die Ohren während des Bühnenumbau.
THE LAZYS erlösten uns dann kurze Zeit darauf mit ihrem coolen Sound.
THE LAZYS werden als die Australische Nummer 2 hinter AC/DC gehandelt – dies obwohl sie eigentlich erst in Kanada so richtig durchstarteten. Ihr Hard Rock Sound wird mit soviel Spielfreude performed dass man gar nicht anders kann als davon mitgerissen zu werden.
Definitiv eine Live band – die man sich gönnen sollte.

Zeit zurück zum Infield zu pilgern – dort sollen in Kürze BULLET FOR MY VALENTINE aufschlagen. Doch bevor es los geht wird noch eine der Gebärdensprache Übersetzerinnen von Magic Hands vorgestellt. Ein ganzes Team stand am Freitag und Samstag zur Verfügung und übersetzte an die 7-8 Konzerte pro Tag in Deutscher Gebärdensprache. Eine coole Sache und nicht so einfach wie es klingt.

Dann war es soweit – BULLET FOR MY VALENTINE betraten die Bühne. Bei mir wollte der Funke aber einfach nicht auf mich überspringen. Auch hatte ich Mühe mit der Qualität des Gesangs. Das Publikum schien aber begeistert zu sein und einmal mehr musste die Security nonstop Crowdsurfer in den Graben hieven. Ein Kraftakt der anderen Art der hoffentlich von all den „Surfern“ gewürdigt wurde. Leider wurden dann auch meine beiden Lieblingssongs nicht gespielt.
Dass man in Wacken mehr als nur gute Musik geniessen kann, ist an sich nichts Neues. Dennoch war ich kaum dazu gekommen, diese Angebote wahr zu nehmen, da mein Fokus auf der Musik lag. Aber es gab auch Movienights, Metal Yoga, Wasteland und Mittelalter Shows…

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…und einen Russischen Zirkus? Nein – kein Zirkus und auch keine Russen – sondern AVATAR aus Schweden standen da auf der Louder Stage. Mit ihren vom Zirkus inspirierten Kostümen und dem melodischen Teil ihrer Lieder welcher mich an Russland denken liess – lag der Vergleich im ersten Moment nahe… mal abgesehen von der eher auf Zombie geschminkten Gesichtern sowie dem Death Metal Teil ihrer Songs. Da wirbelten sämtliche Haare auf der Bühne wie Propeller im Kreis.
Der Sänger wechselte zwischen klarem Gesang und Growling und das Publikum macht mit.
Sei dies im Lautstärke Duell, beim Tanzen während der melodischen Parts und Headbangen während dem Death Metal.
Live eine amüsante Sache, aber musikalisch zum Teil etwas zu wenig abwechslungsreich für meinen Geschmack.

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Bevor PARKWAY DRIVE die Bühne Hauptbühne betraten – gab es einen ersten Einblick ins Motto sowie die ersten Bands von Wacken 2020. (https://rocknews.ch/woa-erste-bandwelle-bekannt/)

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PARKWAY DRIVE betraten die Bühne nicht auf dem regulären Weg, sondern liefen vom Technik Turm durchs Publikum zur Bühne. Begleitet von Security und maskierten Fackelträgern liefen sie mitten durch die Zuschauer bis zur Bühne.
Dort angekommen legten sie gleich mit ihrem Metalcore Sound los. Nach zwei Songs informierte der Sänger darüber warum man ihren Bassisten bis jetzt nicht sehen konnte. Dieser hatte sich vor einigen Tagen das Knie verletzt, wollte aber dennoch das Konzert nicht absagen, sondern meinte nur – dann spiel ich halt im Rollstuhl auf der Bühne meinen Bass – kein Ding. Und so schob ihn seine Mutter im Rollstuhl auf die Bühne. Die bitte des Sängers, ob man sie per Crowedsurfing zurück zum Technikturm bringen würde – wurde natürlich vom Publikum postwendend erfüllt.
Auch PARKWAY DRIVE heizten Ihren Fans nicht nur musikalisch, sondern mit entsprechender Pyrotechnik ein. Das Publikum war begeistert und gab genauso Gas wie die Australier auf der Bühne. Persönlich konnte mich die Stimme des Sängers nicht überzeugen, aber das ist einfach Geschmacksache.

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Bei CREMATORY war das History Zelt rappelvoll und auch vor dem Zelt standen viele Fans und sahen / hörten sich den Auftritt auf dem Bildschirm an.
Die Deutsche Gothik Metal Band überzeugt mit ihrem eingängigen Sound sowie guter Laune und das anwesende Publikum macht begeistert mit.

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Noch ein kurzer Abstecher für jeweils 2 Lieder zu EISBRECHER und SAXON ,bevor es mich zurück ins Zelt verschlug. Im Zelt auf der Matratze liegend noch das Ende des EISBRECHER Konzertes anhören und wenige Stunden später hiess es schon wieder aufstehen, packen und ab nach Hause.

Wacken – es hat Spass gemacht – danke für die Gastfreundschaft und wir sehen uns 2020 wieder!

People @ Wacken

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