UNZUCHT mit Widerstand am 11.11. in Zofingen

UNZUCHT mit Widerstand am 11.11. in Zofingen

„Gepflegt Durchdrehen“ hiess die Devise letzten Samstag im Oxil in Zofingen.

claudia@metalnews | Die Dark Rocker von UNZUCHT besuchten die Schweiz im Zuge ihrer Widerstand Tour, mit dabei als Support die Schweizer Band HELL BOULEVARD. Es war ein Abend der kleinen Premieren, die Unzucht besuchte unser Land das erste Mal als Headliner, HELL BOULEVARD trat bisher noch nie in der Schweiz auf und für mich persönlich gab es auch ein oder zwei erste Male.

Bisher war ich noch nie im Oxil und hatte keine Ahnung wie genau ich mir die Location vorzustellen hatte. Was ich sah und erlebte hat mir definitiv gefallen. Der Club ist relativ klein, aber gemütlich. Am meisten punktete bei mir das kleine Bistro mit Wohnzimmer Flair und ebenfalls nicht zu verachten: das kleine Fumoir mit gutem Blick auf die Bühne. Die Getränkeauswahl war ebenfalls über meinen Erwartungen an eine kleine Konzert Location, gerade als designated Driver erfreute mich die grössere Auswahl als so oft an nicht alkoholischen Getränken. Zuvorkommende Bewirtung inklusive des einen oder anderen Gesprächs rundete die familiäre Atmosphäre ab.


HELL BOULEVARD


Vor der Ankündigung dieser Tour hatte ich von HELL BOULEVARD noch nie gehört, der Stil Goth’n’Roll machte mich aber durchaus neugierig. Zum Glück gibt es einiges auf YouTube für einen ersten Eindruck, und dieser gefiel mir. Die Band entstand als neues Projekt von Sänger vDiva nach Auflösung von LOST AREA und veröffentlichte ihr Debüt Album Inferno im September 2016.

Auch wenn die meisten der Anwesenden wegen des Hauptacts des Abends angereist kamen, füllte sich der Platz vor der kleinen Bühne langsam aber sicher kurz vor 21 Uhr. HELL BOULEVARD startete pünktlich in ihr 40 minütiges Set, wenn auch ohne Setliste. Diese befand sich noch im Backstage und wurde durch helfende Hände nachgereicht. Dies stellte aber für die Vier kein Problem dar, es war ja auch nicht die erste Show auf dieser Tour. Im mehrheitlich rotgehaltenen Bühnenlicht performten sie mit viel Energie und Spass, und auch das Publikum feierte tüchtig mit. Besonders laut wurde es bei der neuesten Single „Zero Fucks Given“, als der Gitarrist eine Brille mit entsprechender Leuchtschrift aufsetzte.

Irgendwie ist bei mir der Funke aber leider nicht ganz übergesprungen, obwohl die Chemie auf der Bühne stimmte, kam sie bei mir nur teilweise an. Der Draht zum Publikum fehlte mir ein wenig, da könnten sie durchaus noch eine Schippe drauf legen. Ansonsten guter Auftritt, das Publikum war ordentlich angeheizt für das Kommende.


UNZUCHT


Die aktuelle Tour steht im Zeichen des aktuellen Live Albums „Widerstand“, erschienen am 01. September diesen Jahres. Aufgenommen wurde es in Hamburg auf der letzten Tour zu „Neuntöter“.

Unmittelbar vor dem Auftritt wurden die Bühne und das Publikum erstmal ordentlich eingenebelt, dann ging es auch schon los. Erst betraten Fuhrmann, De Clercq und Blaschke die Bühne, und legten los. Pünktlich zum seinem Einsatz erschien auch Der Schulz und zog das Publikum vom ersten Ton an in seinen Bann.

Mit der Auswahl an Stücken für ihre Setlist trafen sie genau meinen Geschmack, eine Mischung aus Härte und Melancholie, intensive Gitarrenriffs gepaart mit der dunklen markanten Stimme von Sänger Schulz, unterstützt von härteren Gesangsparts seitens De Clercqs – ein Wechselbad der Gefühle. Die Lieder, die mich von Anfang an bei Unzucht gepackt hatten, waren zu meiner grossen Freude dabei, inklusive Gänsehaut und Abtauchmoment bei „Schlaf“ und „Lava“. Der Titelgebende Track „Widerstand“ durfte natürlich auch nicht fehlen und liess das Publikum ordentlich abfeiern, genauso wie „Kettenhund“. Ein ganz besonderes Highlight wartete in der Zugabe auf die Fans: „Kleine geile Nonne“ wurde begeistert aufgenommen.

Beim Auftritt der UNZUCHT stimmte einfach alles, die Energie, das Zusammenspiel auf der Bühne und mit dem Publikum, auch wenn einige hier fast ein wenig zu enthusiastisch waren. Auch mit der Tonabmischung war ich sehr zufrieden, was ich in kleineren Clubs nicht immer sagen kann, aber hier gab es definitiv nichts zu beanstanden.

Ein weiteres Plus in diesem Club, dass hier nicht Punkt 12 Sperrstunde war, sondern man den Abend noch gemütlich ein wenig ausklingen lassen konnte. Oxil, ich komme sehr gerne wieder!

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