Und sie spielten, als gäb’s kein Morgen

Und sie spielten, als gäb’s kein Morgen

©Bianca Ott | Am Donnerstag 12. Mai 2016 gabs ordentlich was auf die Ohren und zwar Power-, Heavy- und Thrash Metal im Z7 in Pratteln. Metal Church (San Francisco/USA), Riot V (New York City/USA), Bliksem (Antwerpen/BEL) und Distillator (Enschede/NL) überzeugten mit starken und charismatischen Performances.

DISTILLATOR, die noch junge Band die 2013 ihr Debüt gab, eröffnete den Abend und fetzte los, während sich die Konzerthalle zu füllen begann.

Mit viel Energie und einer Frontfrau die es in sich hat, ging es dann auch weiter, als BLIKSEM (auf Niederländisch Blitz) die Bühne betraten und Sängerin Peggy Meeussen mit ihrer gewaltigen Stimme, die ein beeindruckend breites Klangspektrum aufweist, loslegten. Sie liess es sich auch nicht nehmen auf Tuchfühlung mit den Fans zu gehen, verliess kurzzeitig die Bühne und stieg hinunter in den Graben um dem vorwiegend männlichen Publikum einzuheizen.

Danach folgte der erste Höhepunkt, für die zahlreichen aus Frankreich angereisten Fans in der Frontrow, RIOT (V). Eine Band die schon sehr lange Musik macht und mit einigen Unterbrechungen und einer bewegten Bandgeschichte seit 1975 die Metalszene aufmischt.

Die aktuelle Besetzung seit 2013, besteht aus: Todd Michael Hall (Gesang), Mike Flyntz (Gitarre), Nick Lee (Gitarre), Don Van Stavern (Bass) und Frank Gilchrist (Drums) und die Musiker sind seitdem unter dem Namen Riot V unterwegs (als Hommage an den 2013 verstorbenen Gitarristen und Gründungsmitglied Mark Reale). Ihr Auftritt im Z7 hat überzeugt und die Power-Metal-Pioniere werden hoffentlich noch weitere Jahrzehnte die Metalgemeinde bereichern.

Schliesslich war die Stunde der Wahrheit gekommen. Der Hauptact des Abends, METAL CHURCH, betrat die Bühne und legte fulminant mit Fake Healer los. Sänger Mike Howe, der nach einigen Jahren Absenz seit 2015 wieder den Ton angibt, war kaum zu bremsen. Mit vollem Körpereinsatz und seiner markanten Stimme beeindruckte er das Publikum. Doch nicht nur er ist ein begnadeter Musiker, auch die anderen Bandmitglieder, um Gründer und Gitarrist Kurt Vanderhoof, Leadgitarrist Rick van Zandt, Bassist Steve Unger und Drummer Jeff Plate, verstehen ihr Handwerk. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass während der Songs auch immer wieder rein instrumentale Teile gespielt wurden, wo das Können der Instrumentalisten so richtig zur Geltung gekommen ist. Besonders faszinierend war ein Gitarrensolo von van Zandt, welches auch stark psychedelische und schon fast progressive Züge aufwies.

No Tomorrow, ein Track zu dem 2016 auch ein Video veröffentlicht wurde, schlug ein wie eine Bombe. Die Boxen vibrierten unter den harten Riffs, rasanten Drums, satten Basslines und einer mächtigen Stimme. Musik die wahrlich reinhaut, als gäbs kein Morgen. Ein weiterer eindrücklicher Moment war, als Sänger Mike Howe plötzlich unten im Publikum auftauchte und mit einem Buben, in Metal Church Shirt, Killing Your Time ins Mikrofon schmetterte. Die Chemie stimmte, nicht nur zwischen der Band und den Fans sondern auch innerhalb der Gruppe. Es wurde viel gelacht, geblödelt und es machte den Anschein, als genossen die Männer die Momente auf der Bühne. Es war also auch nicht weiter verwunderlich, als sie nach ihrem ersten Abgang, mit frenetischen Sprechchören zurück auf die Stage geholt wurden, wo sie nach zwei weiteren Songs, Balands und Human Factor den Abend sehr gelungen abschlossen.

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