Thormesis – von Leere und Tod

Thormesis – von Leere und Tod

Das neue Album der deutschen Pagan Metaller erfüllt meine Erwartungen nach ihrer 2010-er Scheibe „Vergangene Asche“. Welche Erwartungen? Ich habe mich auf ein spannend und kreativ arrangiertes Album eingestellt. Vielseitige Arrangements bei klarem Pagan-Stil mit durchaus modernen Elementen. Richtig – Pagan muss nicht immer im Mittelalter verhaftet bleiben – zumindest musikalisch. Die hatten ja schliesslich keine Stromruder und Doublebasses…

„Von Leere und Tod“ erscheint am 15. Juni unter dem Label von Düsterwald Produktionen.

Die bayrische Band besteht aus Travos/Konstantin Krüger an Gitarre und Mikrofon, Keltor/Andreas Bauer hinter der Waschküche und mit Gesang, Velsir/Benjamin Rupp an der Gitarre und Berucas/Markus Hanna am Bass.

Der Einstieg in die Scheibe ist ein Intro, verspielt, leicht – so gar nicht metallig, eher ein Einspielen vor dem Auftritt – welches dann aber ohne pause in „Sterbend Herz“ übergeht. Das wiederum ist ein Stück PaganMetal, was als Hardrocknummer beginnt, dann durch hämmernden Drumbeat und die schreiende Stimme zum „richtigen“ Metal mutiert. Und damit ist die Show eröffnet.

Mit „In den Nächten der Wiederkehr“ präsentieren THORMESIS einen mehrteiligen Song mit vielfältigen Rhythmus- und Stimmungswechseln und einem Übergang von der ersten in die zweite Hälfte die sehr balladenhaft und sanft daherkommt, um dann wieder vom Scream Travors auf den Boden der Metalrealität geholt wird.

„Türme des Schattens“ empfinde ich als durchschnittliches, eher profilloses Werkstück. „Des Wolfes letzter Gang“ beginnt mit einem fast schon funkigen Bass- und Schlagzeugpart, der dann schonungslos in eine Bassdrum-Schlägerei übergeht. Im weitern Verlauf ist das Stück dann gemässigt, rhythmisch schimmert hier  die Folkbasis durch, die typisch für den Pagan-Style ist. Diese abwechslungsreiche Nummer stelle ich mir als gutes Live-Piece vor.

Und dann „Vom Leben gezeichnet“ – das fängt als Punk-Folk-Polka-Stück an und wechselt dann in eine Viertakt-Trommelwirbel-Konstruktion, die sich im zweiten Teil auflöst und mit spannenden Riff- und Tempowechseln aufwartet. Dazu kommt dann der fast schon opernhafte zweistimmige Gesang, der in verschiedenn Stücken immer wieder aufleuchtet.

Der Titelsong „Von Leere und Tod“ beschliesst die Reihe der eigenen Nummern. Es ist ein Song zum Mitwippen, zwischendurch unterbrochen durch Metal-Stakkati und balladenhaften Parts. Die Nummer zeigt noch einmal – quasi komprimiert – die Vielseitigkeit des Albums und ist ein gelungener Abschluss dieses Albums, das einige gute Akzente setzt.

Ach ja, Abschluss. Für mich könnte das Album hier enden. Das Grabfeld-Cover „Lebensgang“ müsste nicht mehr drauf sein. Es handelt sich um eine fast 1:1-Kopie des Originals. THORMESIS haben auch ohne diesen Song ein durchaus rundes Stück Pagan Metal erarbeitet, auf dessen Veröffentlichung man sich freuen darf. Es lohnt sich!

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