The Unholy Trinity – BEHEMOTH in der Halle 622

The Unholy Trinity – BEHEMOTH in der Halle 622

Durch den Stau nach Zürich gequält und gerade noch rechtzeitig angekommen in der Halle 622 – bereit für den extremen Metal-Abend des Jahres! Unter dem Banner der The Unholy Trinity Tour treffen sich ROTTING CHRIST, SATYRICON und BEHEMOTH zum Stelldichein – und lassen die Nackenwirbel reihenweise zerbersten.

Bilder und Text: Juwal Penner

Den doch eher frühen Auftakt des Abends machen die Griechen von ROTTING CHRIST. Nach über 35 Jahren im Geschäft müssen die besten Freunde des Papstes niemandem mehr etwas beweisen. Sie legen direkt los und drücken in gewohnt souveräner Manier ab.

Nachdem ROTTING CHRIST der gut gefüllten Halle 622 bereits ordentlich eingeheizt haben, dürfen nun SATYRICON die Bühne stürmen. Mit einer riesigen Flagge samt umgedrehtem Kreuz und ihrem grandiosen Hit Diabolical Now betreten die Norweger die Bühne und zeigen eindrücklich, warum sie aus der Szene definitiv nicht mehr wegzudenken sind – und längst zur ersten Liga gehören.

Die leider etwas kurze Setlist ist gut durchmischt: Black Crow On A Tombstone, The Pentagram Burns und sogar ein neuer, bisher unveröffentlichter Song finden ihren Weg ins Set. Natürlich dürfen zum Schluss K.I.N.G. und Mother North nicht fehlen – um dem Ganzen die Krone aufzusetzen.

Für mich persönlich hätten SATYRICON sehr gerne auch noch Fuel For Hatred dazupacken dürfen – dann wäre die Show für mich fast perfekt gewesen. Aber gut, man kann halt nicht immer alles haben.

Zum goldenen Abschluss des Abends betreten die Titanen des Blackened Death Metal – BEHEMOTH – die Bühne und hüllen die ganze Halle in Flammen und Rauch. Mit dem neuen Album im Gepäck, das im Mai erscheinen soll, und einem Haufen Klassiker zerlegen BEHEMOTH, ganz wie man es von ihnen kennt, Zürich in seine Einzelteile.

Ich durfte die Band 2008 zum ersten Mal am Metalcamp in Slowenien erleben – bis ein Sturm das Konzert leider nach wenigen Songs beendete. Seither habe ich BEHEMOTH unzählige Male live gesehen. Eines muss man ihnen wirklich lassen: Es ist jedes Mal ein wahres Erlebnis! Da bleibt definitiv kein Nacken schmerzfrei.

Die Setlist war gut durchmischt – ein Streifzug durch ihre gesamte Diskografie mit Bangern wie Conquer All oder Ov Fire And The Void. Für meinen Geschmack hätte es gerne noch etwas mehr von der Evangelion-Platte sein dürfen – oder ein altbekanntes Slaves Shall Serve. Aber das ist definitiv Jammern auf sehr hohem Niveau.

Fazit

Die Unholy Trinity Tour hat definitiv gehalten, was sie versprochen hat – ein Abend voller Energie, Dunkelheit und brachialer Live-Power. ROTTING CHRIST, SATYRICON und BEHEMOTH haben nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch gezeigt, wie man eine Halle wie die 622 in einen kochenden Hexenkessel verwandelt. Für Fans des extremen Metal ein Pflichttermin – und für mich persönlich eines der stärkeren Line-ups der letzten Jahre.