SOILWORK, IN FLAMES und ARCH ENEMY im The Hall Zürich

SOILWORK, IN FLAMES und ARCH ENEMY im The Hall Zürich

Genau eine Woche ist es her, seit die erwähnten Bands im THE HALL abfeierten – und mich ein Stück weit enttäuschten.

Bilder und Text Danny Frischknecht

Handeln wir das mit der Enttäuschung gleich ab. Einerseits war das Licht so ziemlich zu vergessen – rot und grün mit einem Schleier Nebel dominierten die Bühne. Es gab also nicht nur die Suche nach dem guten Sujet, sondern auch nach dem „Nebelfenster“. Soweit gehört das zum Alltag von Konzertfotografen, mich hat es trotzdem gestört…
Andererseits war da Alissa White Gluz, die wohl fotogenste Frontfrau im Metal, üblicherweise dem Publikum – und uns Fotografen – einigermassen zugetan. ARCH ENEMY waren bis vor kurzem – bis vor einer Woche genau – die aktuell geilste Liveband und eine meiner Lieblingskapellen. Was mich enttäuscht hat? Nun, dass die Frontfrau sich während der zwei Songs, die wir fotografieren durften, nicht einmal in den vorderen Bühnenbereich bewegt hat, sondern permanent kurz vor dem Schlagzeug geblieben ist. Was genau soll das? Dass es anderes geht, zeigte sie im Rest der Show, direkt an dem Song, als wir Fotofuzzis den Graben verlassen hatten. WTF – warum das?

SOILWORK

Die schwedischen Melodic Death Kumpane um Sänger Bjørn „Speed“ Strid eröffneten den Abend. Und sie waren gut drauf, präsentierten sich von Beginn weg engagiert, spielfreudig und im Kontakt mit dem Publikum. Das vernebelte Lichtdrama zeichnete sich jedoch bereits ab.
Nichtsdestotrotz, das war eine gute Eröffnung des Abends und dem Publikum half es, die nachfolgende Show mit IN FLAMES und ARCH ENEMY noch zu geniessen.

ARCH ENEMY

Da waren sie also, die eine von zwei meiner Melodic Death Lieblingsbands. Was durfte ich von AEs Frontfrau schon für faszinierende Bilder schiessen. Und dann wartete ich – wie meine KollegInnen auch – darauf, dass sie nach vorne kam, sich zumindest in der Nähe des Bühnenrandes bewegen würde. Nichts da. Einen Vorteil hatte es; Gitarrist Michael Amott legte sich umso mehr ins Zeug und zeigte sich offen und kommunikativ wie sonst eher selten. Ob es damit zu tun haben sollte, dass Jeff Loomis nicht mehr dabei ist?
Das Konzert selber war dann okay, die Band war aufgeräumt und engagiert und nach den zwei Fotosongs schlüpfte auch die Sängerin aus ihrer Ecke nach vorne. Neben bekannten Songs haben ARCH ENEMY auch einen Track vom kommenden Album „Liars & Thieves“ gespielt. Einmal mehr, wenn das Album hält, was die Prereleases versprechen, dann wird es grossartig.
Neben der Enttäuschung also ein gutes Konzert, nicht überragend, aber gut.

IN FLAMES

Hier hielt sich die Enttäuschung in Grenzen, letztlich war es bloss das suboptimale Licht. Ansonsten gaben die Mannen um Anders Fridén den Fans das, was die Fans erwarteten – Melodeath der Spitzenklasse. Besonders auch Gitarrist Björn Gelotte gab sein Bestes. Insgesamt überzeugte die Band, nicht weniger als 16 Tracks boten sie dem Publikum. Ein gelungener Abend!