SHAKRA im KUFA Lyss

SHAKRA im KUFA Lyss

Wow, endlich wieder einmal ein Live-Konzert und sogar ohne Maske – KUFA sei Dank!

Text und Bilder Danny Frischknecht

Man glaubt es kaum. wozu Entzugserscheinungen führen können; niemals zuvor wäre ich wegen einer Band wie SHAKRA bis nach Lyss gefahren, beinahe zwei Stunden hin und dann nochmals zurück. Die Anfrage aus dem KUFA war halt schon sehr sympatisch und das Warten auf ein Konzert lange her.
Darum gleich vorweg; die Veranstalter haben alles richtig gemacht, was man in der aktuellen Situation richtig machen kann. Covid-Zertifikat, damit man sich auf dem Gelände frei und maskenlos bewegen kann und das Konzert auf der Bühne vor dem Haus. Besonders an diesem Abend, der auch abends noch mit deutlich über zwanzig Grad und relativ hoher Luftfeuchtigkeit zu glänzen wusste. Das Ambiente war gemütlich, die Stimmung gut und je näher der Konzertbeginn rückte, umso voller wurde das Gelände. Also jetzt nicht so mit Schulter an Schulter und den Bieratem des Hintermannes im Genick – man hatte genügend Platz, um sich zu bewegen und auch der nicht vorhandene Fotograben war kein Problem. Für mich überraschend; die vielen Fotografen! Ich war wohl nicht der Einzige, der Entzugserscheinungen hatte.

Dann zum Konzert; die Reise hat sich definitiv nicht gelohnt. Ich möchte nicht so weit gehen wie der hochverehrte Kollege Guschi, der SHAKRA als Schülerband für Hausfrauen bezeichnete – oder so…
Für mich waren SHAKRA einmal – vor längerer Zeit – eine der Hoffnungen auf eine gute Schweizer Heavy Metal Band. Genau gesagt war das 2007, als ihr Album „Infected“ auf den Markt kam. Dann kamen die Querelen um den Abgang von Mark Fox, die Sängerwechsel und die musikalische Eintönigkeit. Klar, auf jedem der folgenden Alben waren gute Tracks drauf; „Ashes To Ashes“ auf „Everest“ oder die Ballade „When I See You“ auf „Back On Track“ oder „Cassandra’s Curse“ auf „Snakes & Ladders“.
Seither haben sich die Emmentaler Jungs ins musikalische Mittelmass begeben, spielen Tracks, die sich kaum voneinander unterscheiden, keine richtige Frische mehr ausstrahlen, keine wirkliche Entwicklung mehr zeigen. Sicher, SHAKRA sind eine Rockband, die Rocksongs schreiben und produzieren kann, die live immer noch abliefert und auf eine treue Fanbase zurückgreifen kann. Aber eben – der Burner ist das nicht mehr.

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So zeichnete sich das Konzert im KUFA auch dadurch aus, dass treue Fans vor der Bühne standen und adrett klatschten, es waren gar einige junge Mädels zu sehen. Ansonsten tummelten sich da eher Fans und Besucher, welche ihren Zwanzigsten schon um das eine oder andere Jährchen überschritten haben. Die Show war dann so, wie Shows eben sind, die hauptsächlich von Fans besucht werden. Die Meute bekam, was sie erwartete und war entsprechend zufrieden. Die Jungs waren gut drauf und gaben sich Mühe, der Sound war okay, das Licht einer Rockband entsprechend unspektakulär und leider weitgehend rot. Schön immerhin – SHAKRA kann auf bisher 12 Studioalben zurückgreifen und damit eine Show gestalten, die viel Bekanntes bietet und damit das Publikum abholt. Keine Experimente, ein neuer Song und Freude allenthalben. Ausser bei der ROCKNEWS – Fotobitch, die sich noch vor Konzertende wieder auf den Heimweg in die Ostschweiz machte. Was bleibt? Ein durchschnittliches Konzert, eine sympatische Location und eine sehr gute Organisation. Und ja, die Burger waren aussergewöhnlich gut…