ROCK THE RING am Freitag

ROCK THE RING am Freitag

Tag 2 – Verwirrung im Lineup der Mainstage und eine B-Stage voll nach meinem Geschmack.

Text Allce Malherbe, Bilder Claudia Chiodi und Danny Frischknecht

UNDERSKIN, welche am Freitag die B-Stage eröffneten, waren mir bereits bekannt. Im November letzten Jahres traten sie im Vorprogramm von CORELEONI auf und lieferten eine richtig gute Show ab. Auch am ROCK THE RING begeisterte mich der Sound von UNDERSKIN sowie die kraftvolle und variantenreiche Stimme von Frontfrau Andrina Travers.
Ihren 25minuten Slot füllten sie mit Songs ihrer aktuellen EP „Cat Got Your Tongue“. Unter anderem auch das gelungene Cover von John Farnham’s „You’re The Voice“.
Im April wurde das Video zu „Monster On A Throne“ veröffentlicht und ein neues Album ist in Arbeit.

www.underskinband.ch

Mit MAXXWELL stand eine weitere CH-Band auf der Bühne – welche ich ebenfalls im Hall of Fame als Vorband von SHAKRA zum ersten Mal sehen durfte. Schon damals haute mich die Band aus den Socken. Somit nichts wie hin zur Hauptbühne um nichts zu verpassen.

Auch diesmal geben sie von Beginn an Vollgas und rocken die Hauptbühne. Der Platz vor der Bühne füllt sich immer schneller. Mit ihrem geradlinigen Sound mit schnellen und manchmal auch verspielten Riffs, einer Stimme die passt wie die Faust aufs Auge und auch mit Ihrer Live Performance überzeugen sie vollends.

www.maxxwell.ch

Wieder zurück an der B-Stage war es Zeit für die deutsche Band VANISH und ihren Power Metal mit Einflüssen aus diversen anderen Stilrichtungen.
Als wir vor der Bühne eintrafen checkte Sänger Bastian Rose sein Mikro und die Aussage, dass er eine herausragende Stimme hat, konnte ich da nur bestätigen.
Leider ging diese dann beim eigentlichen Konzert etwas unter, resp. kam nicht mehr ganz so zur Geltung wie zuvor. Was wir sehr schade fanden. Denn der Sound an sich und eigentlich auch die Stimme des Sängers sind einwandfrei und machen Spass.

www.vanish-metal.com

Zurück an der Mainstage stand mit SAXON ein britischer Klassiker auf der Bühne. Für viele aber ganz klar zu früh. Auch ich hätte hier eher GOTTHARD gesehen als SAXON.
Der Veranstalter wird fürs Lineup seine Gründe gehabt haben.
Anfang der 80er Jahre waren sie die Vorreiter des New Wave of British Heavy Metal.
Trotz des bereits fortgeschrittenen Alters überzeugte die Band sowie der Sänger mit ihrem Sound. Gerade auch beim Gesang konnten schon viele in gleichem Alter stimmlich nicht mehr mithalten.

http://www.saxon747.com/en2/

SPITEFUEL – die Band aus Heilbronn wurde 2016 aus den übrig gebliebenen Mitgliedern der Bands Strangelet und Devil’s Darling gegründet. Drei Jahre, zwei Alben (ein drittes ist in Arbeit) und eine Menge live Auftritte später sind sie ein eingespieltes Team. Ihr Publikum begeistern sie mit ihren harten Metal Riffs gemischt mit Melodien aus dem Hard Rock. Musiker die Ihr Handwerk verstehen und die Bühne rocken.

www.spitefuel.de

Mit KROKUS stand eine weitere Band mit an die 40ig Jahren Erfahrung auf der Hauptbühne.

2019 ist das Jahr Ihrer «Adios Amigos» Abschiedstournee. Noch einmal wollen sie aus dem vollen schöpfen und Ihren Fans eine entsprechende Show liefern.
So waren viele erstaunt, dass sie nicht wie angekündigt, als letzte Band auftraten, sondern vor Gotthard. Nichts desto trotz gaben die Herren von Anfang an Gas und brachten Ihre Hits zum besten sowie das THE WHO Cover «American Women» und das MOTÖRHEAD Cover «Eat The Rich». Neben dem musikalischen Feuerwerk gab es Pyrotechnik und Luftschlangen Kanonen auf der Bühne. Das Publikum liess sich mitreissen, sang und feierte mit. An sich wäre das ein würdiger Tagesabschluss gewesen…

www.krokusonline.seven49.net

Die letzte B-Stage Band des Tages war JD MILLER. Ihr AOR-Metal ist geprägt von versiertem Gitarrenspiel mit kraftvollen Riffs und mitreissenden Melodien. Getragen von harten Drums sowie der dazu passenden Stimme. Der Platz vor der Bühne füllte sich stetig immer mehr. Am 29.11.2019 wird das neue Album „Afterglow“ erwartet und so kam das Publikum in den Genuss von 2 neuen Songs. Einer davon war „The Desire“ zu welchem eine Woche zuvor das Video mit veröffentlicht wurde. So war dann die Enttäuschung gross als sie nach 25 Minuten Spielzeit ihr Set bereits beenden mussten.

Ursprünglich waren 40 Minuten geplant gewesen – doch als GOTTHARD von der Vorband zum CO-Headliner wurden und damit 15 Minuten zusätzliche Spielzeit erhielten – hatten leider JD MILLER das Nachsehen. Persönlich fand ich das sehr schade und es ärgerte mich auch – denn ich hätte lieber mehr von JD MILLER gehört als den darauffolgenden Kuschelrock.

Petrus schien meine Meinung zu teilen, denn nach Ende des Konzertes setzte der Regen wieder ein.

www.jdmiller.rocks

Das Kontrastprogramm lieferten am diesjährigen ROCK THE RING die Herren von GOTTHARD.  Da sie mit ihrem „Defrosted“ Akustik Album unterwegs waren, klang der heutige Abend auf der Mainstage mit ruhigeren Tönen aus. Akustischer Kuschelrock mit zwei talentierten Background Sängerinnen und Streichern auf der Bühne. Musikalisch kann man nichts sagen – die Musiker verstehen alle Ihr Handwerk. Die treuen GOTTHARD Fans trotzten dem stärker werdenden Regen und sangen fleissig mit.

Vor zwei Jahren wurde bei „Heaven“ noch die Stimme und ein Video von Steve Lee eingeblendet. Diesmal hat man darauf verzichtet und Nic Maeder den Song singen lassen – was ich persönlich gut fand – irgendwann muss man loslassen und nach vorne schauen – auch als Band.

www.gotthard.com

FAZIT:

Auf der B-Stage wurde gerockt als gäbe es kein Morgen. Die Mainstage startete mit viel power und energiegeladener Musik in der Sonne und endete mit Kuschelrock im Regen.
Über die Reihenfolge auf der Hauptbühne wurde an diesem Tag heiss diskutiert. Welche Band wäre der „richtige“ Headliner?  SAXON, KROKUS ODER DOCH GOTTHARD?
Die Meinungen waren gespalten aber viele waren sich in einer Sache einig – nicht GOTTHARD.
Und ja auch ich gehöre dazu – zumindest seit sie vermehrt ins Kommerzielle rutschten (bereits zu Steve Lee Zeiten). Wer diesen Sound mag – enjoy. Ich geniesse dann lieber den guten alten GOTTHARD Sound an einem CORELEONI Konzert.