rock meets classic – shakra @ masterclass mammern

Das Zelt liegt idyllisch, Seesicht voraus und Maisfeld nebenan. Vor dem Eingang die ersten Stehtische, der Grill, Kinderwagen. Im Vorzelt das Buffet mit Pizza und Flammkuchen, links hinten die Cüpli Bar, Menschen verschiedenen Alters stehen, reden, essen und trinken.

Auf den ersten Blick deutet nichts darauf hin, dass hier bald ein Rockkonzert stattfindet – zumal das Zelt einer der Veranstaltungsorte der Masterclass Mammern ist, einer zweiwöchigen Konzertreihe mit verschiedenen Orchestern und Ensembles.
Langsam füllt sich das Zelt dann aber mit den schwarz Gewandeten, auf dem einen oder anderen T-Shirt prangt der Shakra-Schriftzug.
Im Chapiteau – vorerst noch relativ dunkel, die Schweinwerfer leuchten in blau – zeigt sich dann, dass hier bestimmt kein klassisches Konzert angesagt ist. Über der Bühne ebenfalls das Shakra-Emblem, links und rechts Gitarren- und Bass-Amps, Schlagzeug im Hintergrund und Mikrofonständer am Bühnenrand.

Um 21:00 Uhr ist es dann soweit; das Licht geht aus, John Prakesh und seine „Berner Giele“ betreten die Bühne und mit „b true b you“ geben Shakra gleich Gas. Der Sound ist laut – Tinitus on Tour lässt grüssen – aber gut abgemischt. Die Bässe kommen präzise, die Gitarren klar und druckvoll. Einzig John Prakesh’s Stimme ist bei der ersten Nummer relativ schlecht zu hören. Das ändert sich ab der zweiten Nummer aber. Während des ganzen Gigs sind Licht und Sound okay, passend zum Rocksound von Shakra.

Das Zelt ist zu einem grossen Teil voll, bestimmt nicht ausverkauft. Die Stimmung ist gut, wird vor Allem vom Sänger immer wieder angeheizt. Er will, dass die Ostschweizer den Bernern zeigen, dass sie feier, Party machen können – Prakesh kommt als einziges Bandmitglied nicht aus dem Berner „Kuchen“.

Shakra spielen, was das Publikum hören will, einige Klassiker von alten Alben gemischt mit den meisten Nummern des aktuellen Albums „back on track“. Der Titel des Albums weist klar darauf hin, dass Shakra vor zwei Jahren praktisch „vor dem Aus“ waren, als Sänger Mark Fox die Truppe verliess. Dann sind sie aber wieder gekommen – sicher zur Freude der Fans, aber auch als Glück für die Schweizer Rockszene. Diese ist ja nach dem Tod von Steve Lee bei Gotthard nochmals ausgedünnt. Und aus meiner Sicht sind Shakra momentan die einzige bekanntere Schweizer Band, welche sich als Hardrocker positionieren können und etwa Krokus „in den Sack stecken“.

 

Und wie hat ein Fan aus dem Publikum gesagt; „Der Sänger könnte auch bei Gotthard singen – geile Stimme!“ Sicher nicht falsch, diese Aussage – wollen wir aber hoffen, dass das nicht der Fall sein wird.

Shakra @ Masterclass Mammern war einerseits ein „geiles“ Konzert, andererseits aber auch ein Zeichen dafür, dass diese beiden Genres neben- und ein Stück weit miteinander funktionieren. Und das Konzert ist ein Beispiel dafür, dass auch im Thurgau Platz für Rockkonzerte ist – ausserhalb eines „Summer Days“ und nicht im Pentorama sondern am beschaulichen Untersee. Hoffen wir, dass weitere Veranstalter „in die Provinz“ gehen.

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