Quickies auf dem Plattenteller Woche 31

Mal sehen, was es da wieder gibt, jedenfalls zwei Bands aus Deutschland.
Danny Frischknecht

STEPFATHER FRED – „Rubicon“
Anfang dieses Jahres habe ich STEPFATHER FRED als Support von APRIL ART gesehen – leider vor viel zu wenig Publikum in einer viel zu kleinen Location. Trotzdem sind beide Bands abgegangen wie Zäpfchen, was von ihrer Professionalität zeugt.

STEPFATHER FRED gehören für mich zu den eher unterbewerteten Bands. Die Jungs haben dermassen viel Potenzial und Live Erfahrung, sie gehören auf die grossen Bühnen. Kommt dazu, dass mit „Rubicon“ bereits ihr sechstes Album vorliegt, das sechste von sechs grossartigen Alben.
Musikalisch überschreiten STEPFATHER FRED immer wieder die Genregrenzen. Sei es mit spanischer Gitarre in „sVenorita“ oder dem richtig fetten „Collecting Faith“ – Brett. Die Jungs aus dem Allgäu scheuen sich auch nicht davor, stilmässig bei anderen Bands abzukupfern, ohne dass dabei schlechte Kopien entstehen. „Tripped My Demon“ ist definitiv ein Stück Musik, das auch Ian Moody und seinen Jungs gut stehen würde – kompakter, knackiger Metal, wie wir ihn von FIVE FINGER DEATH PUNCH kennen.
Ich bleibe dabei, das ist eine grossartige Band mit grossartigem Material, der die grossen Bühnen offen stehen sollte. Mal sehen, vielleicht lesen das ja einige Booker, die noch einen Slot für eine Band hat – aber nur auf einer grossen Bühne.
Heavy Alternative Rock aus Deutschland zuhause bei El Puerto Records
Releasedate 23.0804.10.24
Tracklist und Artwork

- Move your Limit
- Collecting Faith
- Tripped my Demon
- My Place
- The One
- Spiral
- Unlock the Secrets
- Fail
- Abacus
- Ghost of Time
- sVeñorita
- Kingdom
Online
- https://stepfather-fred.de/
- https://www.facebook.com/stepfatherfred
- https://www.youtube.com/playlist?list=PL6sGGAk1NPTxyn7Vuv791XevOkJfCGMiM
- https://www.instagram.com/stepfatherfred/

POWERWOLF – „Wake Up The Wicked“
Für einmal verzichte ich auf eine „grosse“ Review zu POWERWOLF. Mein Verhältnis zur Truppe von Attila Dorn ist gespalten. Themenbands bieten immer eine Frage; welche Entwicklung ist innerhalb des selber vorgegebene Rahmens möglich? Ein gutes Beispiel sind SABATON; was bleibt, wenn man Panzer, Stacheldraht und militär-historische Attribute weglässt? Bei den Schweden aus meiner SIcht eher durchschnittlicher Power Metal – allerdings mit nach wie vor guter Live-Performance.
Und das mit der Live-Performance trifft auch auf POWERWOLF zu, die über eine loyale, grosse Fanbase verfügen und deshalb ihre Armee auch auf grossen Bühnen die vorderen Reihen bestimmt.
Musikalisch? Auch das neue Album ist klassischer Power Metal, technisch ohne Makel, catchy Songs mit viel Pathos und Epik. Die ROCKANTENNE-Review-Crew spricht in diesem Zusammenhang über ein Album mit lauter Mini-Epen. Das stimmt so, ist allerdings kein Qualitätsmerkmal.
Was oll ich sagen; es gibt keine schlechten Tracks auf dem Album. 1589 ist einer Werwolf-Saga nachempfunden, welche sogar historisch dokumentiert ist und sich in der Nähe von Köln zugetragen hat – also auch ein wenig wie SABATON 😉
Ansonsten findet das erwartete Feuerwerk statt, das den Neukunden der Wölfe sehr gefallen und die Fans mehr als zufrieden stellen wird.
Bei mir hat sich die eingangs erwähnte Frage bur bedingt geklärt. Was bleibt, wenn man Frivolitäten, Maskerade und Religions-Bashing weglässt? Zumindest Power Metal auf hohem Niveau, den man sich getrost antun kann – es tut nicht weh!
Power Metal aus Deutschland zuhause bei Napalm Records
Releasedate 26.07.24

Tracklist
- Bless ‚em With the Blade
- Sinners of the Seven Seas
- Kyrie Klitorem
- Heretic Hunters
- 1589
- Viva Vulgata
- Wake Up the Wicked
- Joan of Arc
- Thunderpriest
- We Don’t Wanna Be No Saints
- Vargamor