OPEN AIR GRÄNICHEN – der Samstag

OPEN AIR GRÄNICHEN – der Samstag

Die Sonne und das Lineup versprachen uns einen heissen Samstag am Open Air in Gränichen – doch auch die Romantik sollte nicht zu kurz kommen… 

Text Yvonne Morisco / Photos Alice Malherbe

Nach einem überwältigenden Freitag stand die Messlatte für den Samstag hoch. Mit einem Blick auf das Line-up sollte aber auch der Samstag mithalten können. Auch am Samstag war die Frontfrauen Beteiligung hoch. 
Die Party am Freitag war für viele intensiv und ging bis in die Morgenstunden. Für viele hiess es somit erst mal ausschlafen und es ruhig angehen lassen am Samstag. Ganz so chillig war’s für Team Rocknews.ch dann nicht. Die Familie mit Kleinkind im angrenzenden Zimmer hatte andere Pläne … also das Kleinkind in erster Linie. Wahrscheinlich sehen wir es in 18 Jahren wieder… auch schreiend, aber dann auf der Bühne am OAG. 

Erst mal Frühstücken, vorbereiten und packen. Nach dem Check-out ging es aufs Festgelände, wo wir es noch ruhig angingen und unser Hunger von all den leckeren Gerüchen wieder geweckt wurde.  Sich gleich wieder mit HC beschallen zu lassen konnte man sich noch gar nicht wirklich vorstellen.

Deshalb war der gemütliche Start auf der Nebenbühne, der Sounderia, am Nachmittag herzlich Willkommen. FLO LEBEAU weckte die Lebensgeister der Festival Besucher/innen. Bewaffnet mit seiner Stimme und Akustikgitarre zog er das interessierte Publikum ins Zelt. Früher sei auch er am OAG in der Bühnen Crew am Arbeiten gewesen. Seine Band hatte sich während der grossen «C» Zeit aufgelöst. Daher startete er mit seinem Soloprojekt und freute sich dieses am OAG nun zu präsentieren. Seine Lieder sind klare Statements zu aktuellen Themen begleitet von alternativem Rock und Punk. Highlight war die Vorstellung seines neuen noch unveröffentlichten Songs „Family Issue“.

Auf der Mainstage heizte nicht nur, die hinter den Wolken hervorkommende Sonne die Menge auf, sondern auch die Indie Punks THE HIGH TIMES. Die Sängerin brachte mit viel Schwung und Elan die Menge zum Tanzen. Gefolgt vom Grunge-Psychedelic-Rock von ANNIE TAYLOR,welcher die Intensität auf der Mainstage nochmals steigerte. Mit grandiosen Gitarrenklänge steigerte sich das Quartett von Song zu Song.

Zwischendurch ging es auf der Sounderia bereits mit härteren Klängen weiter. Die Metalcore Band PATH OF RESURGENCE. Die etwas zurückhaltend wirkende Sängerin schrie sich die Seele aus dem Leib. Es schien als hätte sie alle Last der Welt auf ihren Schultern und machte ihrer Wut Luft. Das zog bereits viele Fans an, die sich mit pogen nicht zurückhielten. Mit der folgenden Band SAVE YOUR LAST BREATH blieb es bei den härteren klängen. Die Metalband aus Zürich begeisterte mit ihren kraftvollen, atmosphärischen Gitarrenmelodien, welche sich mit den neueren Songs in eine härtere und dunklere Richtung bewegten.

Der Samstag war jetzt im vollen Gange und keiner konnte sich mehr der powervollen Energie entziehen.

Nach ANNIE TAYLOR kam auf der Mainstage die erste internationale Band des Tages auf die Bühne. Mit TERROR ging es musikalisch ins Hardcore-Metal. Trotz der vielen HC-Fans gab es auch einige Besucher, die sich normalerweise nicht im HC-Genre bewegen. Für die gab es erstmal von Leadsänger Scott eine Einführung in den HC. Dieser fand, dass die Absperrungen vor der Bühne da ja eigentlich an einem HC-Konzert nicht hingehören. Die Fans sollen diese aber hier respektieren und dafür unsere Freunde der Security fleissig beschäftigen.  Er forderte alle Fans zum crowd surfen auf, damit die Security endlich mal was zu tun hat und auch ins Schwitzen kommt. Das musste den Festival Besuchern nicht zweimal gesagt werden.

Hardcore-Punk lieferten uns NOFNOG auf der Sounderia. NOFNOG steht für „No Fight No Glory“, was sich in ihren Texten widerspiegelte. In welchen es um Politik und Freundschaft ging. Toller und energetischer Auftritt – wird wohl nicht unser letzter Besuch an einem Ihrer Konzerte gewesen sein. Abgelöst wurden sie von der spanischen Deathcore-Band BROTHERS TILL WE DIE. Mit viel Gebrüll heizten sie die Fans zu Moshpits an. 

THE BABOONSHOW eine der wohl besten Livebands aus Schweden, präsentierte ihre energiegeladene Show auf der Mainstage. Was soll man sagen, wie gehabt bringt die Band mit vollem Einsatz die Bühne zum Beben. Weder wacklige Boxen noch blutige Knie hielten die Leadsängerin davon ab über die Bühne zu rutschen, zu tanzen oder crowd surfen.

Die letzten beiden Bands auf der Sounderia gaben noch einmal richtig Gas vor dem Ende. GOOD RIDDANCE mit ihrem US-amerikanischen Melodic-Hardcore Sound. Und zum Abschluss kam SVALBARD ein Post-Hardcore-Metal Quartett aus Bristol, die mit sanftem, traurigem Gesang bis hin zu progressiven Gitarrenleads eine grosse Dynamik auf der Bühne verbreiteten.

Aber was hat das alles mit Romantik zu tun fragt Ihr Euch? Nun ja – im Laufe des Tages betrat einer der Security die Bühne, bedankte sich bei all seinen Kolleg/innen und dem OK. Danach wurde seine Partnerin und ebenfalls Teil der Security, auf die Bühne geholt und er stellte ihr die eine Frage. Und was sollen wir sagen… She said Yes! Wir gratulieren dem Paar und wünschen alles Gute.

Die letzten drei Bands auf der Mainstage gaben Ihr Bestes. BURY TOMORROW eine Metalcore Band aus den UK heizte dem Publikum so richtig ein. Auch Felix, das weiss / pinke Einhorn war wieder mittendrin und vollführte seine spektakulären Back Flips bis auf die Bühne. Danach kam die legendäre Punk Rock Band PENNYWISE. Sie gelten als Vorreiter des Melodic Hardcore und auch diesmal haben sie einen erstaunlichen Auftritt hingelegt. Bewiesen einmal mehr, dass sie noch zu den besten ihres Genres gehören. Den gebührenden Abschluss des Festivals machten SHADOW OF INTENT mit Death-Metal vom Feinsten.

Es war ein gelungenes Open Air Gränichen, dank der erstklassigen Organisation und exzellenter Infrastruktur. Wir konnten das Open Air Gränichen von Anfang bis Ende in vollen Zügen geniessen. Spezielles Dankeschön an das gute Essen des Feuerwehr-Vereins! 

Danke an alle Helfer und das Organisationskomitee – allen voran unserer Kontaktperson Sofia. Auf ein baldiges Wiedersehen im Jahr 2024!

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