NEOCRACY – Pure Organic

NEOCRACY – Pure Organic

Ich habe einige tolle Reviews zu dem Album gefunden – und kann sie nur teilweise nachempfinden.

Danny Frischknecht
8 out of 10 burning headphones

Prog-Rock-Core-Thrash-Metal aus Deutschland zuhause bei Gaebler Productions

Release Date 18.03.22

english version below

Vater und Sohn, Volker Pannek und Tim Pannek haben sich mit Sängerin Franziska Stolze und Schlagzeuger Rene Jauernik aufgemacht, der Welt ein neues Werk darzubieten. Irgend so Musik mit vielen Anleihen in diversen Genres. Die Kapelle kann laut und leise, kann Prog oder Core und hängt musikalisch doch irgendwie in den Seilen. Aber dazu später mehr.
Hab mich zuerst einmal schlau gemacht; das sind Ossis! Oder waren das oder das ist politisch nicht korrekt oder man müsste heute sagen Deutsche mit Ost-Hintergrund? Unwichtig, jedenfalls stammen sie aus Eisdorf in Sachsen-Anhalt und sprechen damit eine Sprache, die auch ein Schweizer Dialekt sein könnte. Davon hört man aber nichts, weil die Truppe englisch singt. Ausser in der letzten Strophe von „Shallow Hearts“, welche Sängerin Franziska in deutsch singt.

Die Bandmitglieder haben alle andere Musikprojekte am Laufen, Vater Volker beispielsweise schon vor diesem Album eine gleichnamige Band.

Spannender als die aufgeführten Infos zur Band ist die Musik – womit wir wieder bei den Seilen wären. Irgendwie ist das Ganze etwas Gemischtwarenladen.
Das ist nicht a priori schlecht, verlangt aber Einiges. Einerseits muss die Band in sämtlichen Sparten ihrer Mucke fit sein, andererseits das Publikum interessiert daran, diese Bandbreite zu entschlüsseln.
Spannend war für mich beim ersten Durchhören der Track „Lies“. Der hat mich direkt an ELUVEITIE erinnert. Also, nicht wegen der Härte oder weil das Folkmetal wäre – nope. Angefallen hat mich die Mischung zwischen weiblichem Cleargesang und männlichen Growl.

Auch cool, die ersten dreissig Sekunden des Openers „Run“ sind purer Prog, sehr modern. Anschliessend mündet der Song dann in einer Art Hardcore-Rocksong oder Melodic Metal – ein wenig also, wie wenn Dave Grohl Halsschmerzen hätte.
Für mich ist das Album insgesamt viel melodischer, als ich beim ersten Durchhören den Eindruck hatte, die harten Passagen sind eher „Ausreisser“ und konzentrieren sich vor allem auf die Stimme. Mir persönlich gibt es jedoch zu viele Versatzstücke, fischen in zu vielen verschiedenen Stilarten.
Klar, die Hip Hop – Passagen in „Sleep Awake“ sind cool, bringen einen weiteren Einblick in die Fähigkeiten der Band. Letztlich bleibt das Ganze aber zu wenig konsistent, zu wenig kompakt. Ich finde bis zum Schluss des Albums nicht heraus, wo ich das für mich einordnen soll. Ich meine, etwas Einschränkung in den Facetten hätte dem Album gutgetan. Die Band hat einen hohen Anspruch an den Hörer – und kann dann deren Erwartungen nur teilweise umsetzen.

Fazit

NEOCRACY ist eine Band aus guten Musikern, die ihr Handwerk verstehen. Der Sound ist sehr kreativ und vielseitig. Das ist positiv und gleichzeitig das Problem. Hier wurde versucht, alles in ein Paket zu packen, und das ist nur teilweise geglückt. Es ist löblich und verständlich, dass eine Band zeigt, was sie kann – der Musik aber nicht immer dienlich. Was hätte ich mir stattdessen gewünscht? Mehr Focus, also beispielweise ganze Rocksongs, vollständige Corenummern, die eine oder andere Melodic Death Variante. Oder einfacher gesagt – das ganze musikalische Knowhow nicht über das gesamte Album verteilen, sondern einzelnen Songs zuordnen, diese in sich stimmig und kongruent zu machen.
Nichts destotrotz, die Band hats drauf. Also reinhören und dann entscheiden, ob es in eure Sammlung passt!

Tracklist und Artwork

  1. Run
  2. Sleep Awake
  3. Trust
  4. Shallow Hearts
  5. Fate
  6. Lies
  7. Respect
  8. Nordic Sky

english version

Father and son, Volker Pannek and Tim Pannek have set out with singer Franziska Stolze and drummer Rene Jauernik to present a new work to the world. Some kind of music with many borrowings in various genres. The band can loud and quiet, can prog or core and hangs musically yet somehow in the ropes. But more about that later.
Hab me first once made clever; these are Ossis! Or were that or that is not politically correct or one would have to say today Germans with East background? Unimportant, in any case, they come from Eisdorf in Saxony-Anhalt and thus speak a language that could also be a Swiss dialect. But you don’t hear anything about that, because the troupe sings in English. Except in the last verse of „Shallow Hearts“, which singer Franziska sings in German.

The band members all have other music projects going on, father Volker, for example, already had a band of the same name before this album.

More exciting than the listed info about the band is the music – which brings us back to the ropes. Somehow the whole thing is a bit of a mixed bag.
This is not a priori bad, but requires some things. On the one hand, the band must be fit in all branches of their Mucke, on the other hand, the audience interested in deciphering this bandwidth.
Suspenseful for me was the first time through the track „Lies“. It reminded me directly of ELUVEITIE. So, not because of the hardness or because that would be folk metal – nope. Attacked me the mixture between female clear vocals and male Growl.

conclusion

NEOCRACY is a band of good musicians who know their craft. The sound is very creative and versatile. This is positive and at the same time the problem. Here an attempt was made to put everything in one package, and it was only partially successful. It is laudable and understandable that a band shows what it can do – but not always conducive to the music. What would I have wished for instead? More focus, for example whole rock songs, complete core numbers, one or the other melodic death variant. Or to put it more simply – not to spread all the musical know-how over the entire album, but to assign individual songs, to make them coherent and congruent in themselves.
Never the less, the band has it. So listen in and then decide if it fits into your collection!

Online

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