InVisions im Interview

InVisions im Interview

Die britische Metalcore Band InVisions räumt derzeit im Vorprogramm der kanadischen Durchstarter von Spiritbox auf den euopäischen Clubbühnen ordentlich ab.

Interview Nia Winter

Erst kürzlich wurden die Jungs für Slots auf den renommierten Graspop und Hellfest Festivals bestätigt. Am 9. Juni nehmen sich InVisions das Z7 und wir uns daher heute bereits den Gitarristen Lucas Gabb zur Brust.

RN:      Hallo Lucas, zuallererst: Ihr habt in diesem Februar erst euer letztes Album „Deadlock“ veröffentlicht. Wie ist es euch seitdem ergangen, vor allem vor dem Hintergrund, dass ihr jetzt schon einige Zeit auf Tour seid?

Um ehrlich zu sein: Seit der Veröffentlichung unseres neuen Albums ist unglaublich viel passiert! Es scheint fast, als ob wir jeden einzelnen Tag unglaubliche gute Neuigkeiten von unserem Team und Möglichkeiten, von denen wir bisher nur geträumt haben, bekommen! Wir hatten mit dem Timing des Releases aber auch verdammt viel Glück, da wir direkt aus der Live-Zwangspause hinaus mit unserer neuen Platte auf Tour gehen konnten.

RN:      Ihr habt bereits mit Our Hollow Our Home vor drei Jahren in der Schweiz gespielt – was verbindet ihr mit diesem letzten Auftritt hier an Erinnerungen?

Wir haben bereits zweimal in der Schweiz gespielt und beide Shows waren einfach nur UNGLAUBLICH! Wir lieben die Schweiz und sind immer sehr herzlich willkommen geheissen worden. Daher freuen wir uns riesig hier mit Spiritbox nun unsere bisher grösste Show hier spielen zu dürfen! 

RN:      Euer letztes Album hat auch international ziemlich viel Aufsehen erregt – inklusive der Tour mit Spiritbox und Auftritten auf legendären Festivals wie dem Graspop. Kannst du dir erklären, was im Vergleich zu vorherigen Releases bei „Deadlock“anders gelaufen ist?

„Deadlock“ ist das erste Album, welches wir selbst produziert haben. Wir hatten eine sehr starke gemeinsame Vision dieses Albums als vollständiges Projekt und ich glaube, dass dies der Platte weitaus mehr Leben eingehaucht hat als ‚einfach mal aufgenommen und fertig‘. Ebenfalls haben wir ‚“Deadlock“ als Eigenproduktion veröffentlicht, was uns erlaubt hat, uns wirklich Zeit zu nehmen und an keiner Stelle Kompromisse machen zu müssen.

RN:      Was ist das Wichtigste, was du aus deiner bisherigen Reise mit „Deadlock“gelernt hast? 

Wir alle haben definitive eine starke emotionale Verbindung zu ‘Deadlock‘. Wir hatten bereits zwei Alben veröffentlicht und wussten, dass wir jetzt unbedingt eins drauflegen müssen, weshalb jeder von uns alles gegeben hat. Lyrisch ist das Album sehr offen und ehrlich und ist ein recht ehrliches Zeitzeugnis von uns, die einfach nur versuchen, ihren Platz in dieser Welt zu finden – gerade vor dem Hintergrund, dass uns unser Lebensinhalt ‚Musik zu machen‘ weggenommen wurde. Es war ein schwieriger Prozess, dieses Album aufzunehmen, doch durch diese Schwierigkeiten ist diese Platte nur noch gefühlsgeladener geworden und gibt sehr gut die Frustration und inneren Kämpfe wieder, die wir alle in der Pandemie so gespürt haben.

RN:      Was war das interessanteste oder bemerkenswerteste Feedback, welches ihr zum neuen Album bekommen habt?

Die Tatsache, dass wir nur positive Rückmeldungen bekommen haben, ist an sich schon ziemlich bemerkenswert! Wir waren schon immer eine Band, welche die Menschen entweder gehasst oder geliebt haben, daher sind wir überwältigt davon, dass selbst Leute, die uns vorher gar nicht mochten, von ‚Deadlock‘ begeistet sind. Ich meine, alleine schon der Fakt, dass wir mit Bands wie Spiritbox oder Ice Nine Kills touren dürfen, ist das beste Feedback zu dieser Scheibe!  

RN:      Gibt es Songs auf ‘Deadlock’, deren Veröffentlichung für euch oder dich eine Herausforderung war und die dir schwer fiel? Eventuell, weil die Lyrics etwas zu persönlich waren oder weil du nicht zu 100 Prozent damit glücklich warst…

Es gab da definitiv Hemmungen, als wir angefangen haben, an dem Album zu arbeiten, da wir nicht wirklich wussten worüber wir überhaupt schreiben sollen. Erst als wir unsere Verletzlichkeit akzeptiert haben und mit dem Versuch aufgehört haben, ‚irgendwas zu schreiben‘, begann das Album, Fahrt aufzunehmen. ‚Fall With Me‘ ist auf jeden Fall ein sehr ehrlicher Song für uns als Einzelpersonen ebenso wie als Band, welcher von Sterblichkeit, Verlust und den daraus resultierenden Kämpfen und Problemen handelt.

RN:      Plauder doch mal aus dem Nähkästchen: Wie funktioniert InVisions? Wer ist für was verantwortlich oder geht ihr alles gemeinschaftlich an?

Ich denke, wir haben das grosse Glück, dass jeder von uns recht ähnlich denkt und wir einfach beste Freunde sind! Das macht die dichtgedrängten Nächte auf Tour viel unterhaltsamer! Jeder von uns hat verschiedene Aufgabenbereiche in der Band – mich nimmt das tatsächlich 24/7 in Anspruch mit der ganzen Arbeit, damit alles läuft! Es ist nichts, was du auf dem Schirm hast, wenn du versucht, ein Vollzeitmusiker zu werden, aber es steckt so viel administrative Arbeit dahinter.

RN:      Wenn du noch einmal in euer Gründungsjahr 2016 zurückschaust: Welchen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Selbst gerne geben?

Vergleiche dich nicht selbst mit anderen Künstlern oder Bands. Jeder hat seine eigene Reise im Musikbusiness zu bestreiten. Was für die eine Band funktioniert, ist nicht unbedingt der Weg, den du einschlagen musst. Hab keine Angst davor, unterschiedliche Dinge auszuprobieren und lerne von jedem einzelnen Fehler!

RN:      Worauf können Fans sich am 9. Juni freuen, wenn ihr mit Spiritbox im Z7 auf der Bühne steht?

Die wildeste InVisions Show, welche die Schweiz je gesehen hat!! Es ist beinahe drei Jahre her, dass wir das letzte Mal hier gewesen sind, weshalb wir sämtliche Trümpfe ziehen werden, die wir haben. Wärmt euch zuhause gut auf, den wir reihen in den dreissig Minuten einen Banger an den anderen!