Green Day – Dos!

Green Day – Dos!

Bei der Review zu „Uno!“ war ich nur bedingt nett zu GREEN DAY. Und ich habe gehofft, dass sie sich beim zweiten Versuch steigern können. Von eins zu zwei geht es ja normalerweise nach oben.Und die Jungs haben meine Wünsche erfüllt – wenn auch auf eine unerwartete Weise. „See You Tonight“ eröffnet den Reigen – und der Track könnte genauso gut von SIMON AND GARFUNKEL stammen. Dann geht es jedoch fast übergangslos zum gewohnten GREEN DAY Sound. Allerdings, so richtig gewohnt denn auch wieder nicht. Der Song könnte nämlich auch von den BEATLES sein – abgesehen vom Gitarrensolo vielleicht. Die Riffs sind aber definitiv Rock’nRoll! Nun, der Titel des Songs „Fuck Time“ wäre wohl nicht so BEATLES – kompatibel. Haben GREEN DAY irgendwo angekündigt, dass sie einen Ausflug in die Sechziger-, Siebziger- und Achtzigerjahre machen wollten? „Stop When The Red Lights Flash“ jedenfalls klingt so, als hätten im Hintergrund die STRAY CATS Impulse gegeben.

Aber weiter im Text; „Lazy Bones“ ist dann doch locker flockiger GREEN DAYS – Punk. Melodisch und vom Arrangement her etwas mainstreamig, aber das sind die grünen Tage ja sowieso. So richtiger Punk ist das nicht mehr, muss es aber auch nicht.

Mit „Wild One“ sind wir dann definitv wieder bei GREEN DAY angekommen. Der Song hat ein bisschen was Wake Me Up When September Ends „Wake Me Up When September Ends“, allerdings nicht dasselbe Hitpotential.

„Makeout Party“ geht ziemlich ab, ist einer der powermässigen Songs; viel Speed, cooles Gitarrensolo, richtig punkig!

„Stray Heart“ lädt zum Fingerschnippen ein und hat nun definitiv was von den STRAY CATS, so etwas in der Art von „Rock This Town“. Der Track ist nicht ganz so cool und „Rockabilly“, er macht aber Spass. Die Stimme von Sänger Billy Joe Armstrong hat den typischen „Teenie“-touch, der in den Siebzigern gut gepasst hätte.

„Ashley“, „Baby Eyes“ und „Lady Cobra“ sind dann eher durchschnittlich, typisch GREEN DAY aber auch nicht mehr.

„This Is The Nightlife, And I’ll Be Under Your Skin“ ungewohnt cool und fast schon hiphoppig kommt „Nightlife“ daher. Wer R&B mit Rap mag, wird Freude an GREEN DAY in dieser Variante haben.

„Wow! That’s Loud“ ist dann wieder ein GREEN DAY Song, wie wir sie kennen. Zumindest am Anfang, anschliessend wird es psychedelisch, langsam und etwas strange. Im zweiten Teil dann punkig mit einem Klang, den ich schon fast wieder als Folk bezeichnen würde.

„Amy“ schliesslich rundet ein sehr abwechslungsreiches, kreatives Album ab, eine Ballade, die auch in den Fünfziger oder Sechziger Jahren hätte geschrieben werden können.

„Dos!“ ist wirklich eine massive Steigerung gegenüber „Uno!“ Wenn sich „Tre!“ noch einmal dermassen nach oben absetzt, wird es das Album des Jahres aus der Alternative oder Pop-Punk-Ecke.

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