FOURTH CIRCLE – „Elements“ seit 29.10.16
So, nach Punk und Deutschrock und Hard-Metalcore wieder einmal ein klassisches Stück Melodic Metal – für einmal aus Frankreich.
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Und dieses klassische Album der Truppe aus dem Land der edlen Speisen und guten Weine schlägt gerade auf, dass die Schwarte kracht – eine glatte 10!
Musikalisch liegen die vier Männer um Sängerin Audrey Adomato in der Tradition von NIGHTWISH oder EPICA – das hört man bereits nach den ersten Takten.
Das könnte jetzt zur Vermutung führen, dass da eine Art Kopie oder Cover auf den Weg geschickt wurde. Vom Gerüst, von der Instrumentierung her mag das sogar sein. Allerdings haben die erwähnten grossen Bands diese Bandzusammensetzungen ja auch nicht erfunden.
Eine Frage – bei solch gewagten Vergleichen – bleibt ganz klar jene nach der Stimme, nach dem Gesang. Denn seien wir ehrlich, was wären all diese Bands ohne eine beeindruckende, charismatische und technisch gute Stimme? Seien wir ehrlich, weder die Genannten noch andere Vertreter dieses Genres haben ohne geniale Stimme kaum eine Daseinsberechtigung.
Und hier können FOURTH CIRCLE aus dem lothringischen Nordosten Frankreichs problemlos mithalten. Audrey Adomato – what a fucking great voice!
Ansonsten bietet das Album Alles, was das metallene Melodikerherz sich wünscht – epische Tracks, Double Blasts, fetter Gitarrenriffs und Keyboards, die weitgehend den Hintergrund definieren und ab und an sich in den Vordergrund drängen.
Anspieltipps
Dieses Langeisen hat mehr als nur einen Track zu bieten, der als Anspieler herhalten kann.
Da wäre einmal die Ballade „These Walls“. Die herrliche Stimme trägt den Track, bietet einerseits eine Hookline zum Mitsingen und andererseits Stimmhandwerk vom Feinsten. Das Arrangement ist unaufdringlich. Jedes Instrument trägt sein Teil zum Gelingen bei und trotzdem scheint es, als wolle selbst das Gitarrensolo der Stimme ihren Platz nicht streitig machen.
Ein schön fettes Teil mit deutlich progressivem Einschlag ist „Seducing“ – viel Power, Vortrieb und immer wieder Brüche im Gleichklang, Tempo- und Rhythmuswechsel – cool.
Einen Makel hat das Album – „The Tale“ ist die Geschichte eines Knaben, dessen Vater im Krieg stirbt und den er rächen will – herzzerreissend und viel zu kitschig. Als Track in einem Musical meinetwegen, hier ist es eher zuviel des Guten. Für einen Punkteabzug hat es mir dennoch nicht gereicht – schliesslich holt der letzte Track „Sleepless Son“ nochmals die Kohlen aus dem Feuer, gibt dem Album den letzten Wumms und schliesst den Kreis in einer richtig runden Geschichte.
Fazit
Was soll ich sagen. ANNA MURPHY ist für mich eine der allerbesten Stimmen in der Metalszene; vor einer Simone Simmons, einer Sharon Den Adel oder einer Floor Jansen. Mit Audrey Adomato hat eine Sängerin die Szene betreten, welche in derselben Liga spielt.
Prädikat; wollt ihr etwas Neues aus der melodischen Metalkiste mit einer Frau am Mikrofon – dann kauft das verdammte Album!
LineUp
Tracklist:
- Write your own Story
- Take
- Water’s Child
- These Walls
- From Moon
- Iron Drops
- Signals
- Beyond Death
- Crossing the Air
- In the Dark
- Seducing
- The Tale
- Sleepless Son
Online
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