EVANESCENCE und WITHIN TEMPTATION im Hallenstadion

EVANESCENCE und WITHIN TEMPTATION im Hallenstadion

Drei Songs im Pit zu fotografieren ist okay, normal an den meisten Konzerten – aber hier…

Bilder und Text Danny Frischknecht

…ist für einmal alles anders- zumindest für ein Konzert in dieser Grösse. Drei Songs aus dem Fotograben also – für Bilder von Deena Jakoub, Amy Lee, Sharon Den Adel und ihre ganzen Kumpels. Dann der Rest der Konzerte aus der Menge, vom Mischpult an nach hinten – „front of house“ heisst das im Fachjargon – und letztlich auch von den Presseplätzen auf den Rängen. Das ist doch einmal eine Ansage. Also frisch ans Werk.

VERIDIA

Zuerst einmal: ich bekenne, dass ich den Supportact VERIDIA bisher nicht kannte – was eigentlich schade ist. Die Alternative Rocker aus Nashville Tennessee machen nicht nur guten Sound, sie gehen auch auf der Bühne richtig ab. Sängerin Deena ist ein „kleiner Wirbelwind“ oder etwas weniger kuschelig ausgedrückt – eine Rampensau. es gelingt der Band schnell, das Publikum für sich einzunehmen und sie erweisen sich schnell als würdiger Aufheizer für die Bands, die noch kommen werden. Nicht ganz alltäglich ist auch, dass EVANESCENCE – Sängerin Amy Lee für einen Song auf die Bühne kommt und gemeinsam mit Deena Jakoub ein Duett singt.

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EVANESCENCE

Interessant, dass EVANESCENCE als zweite Band die Bühne betrat – ich habe sie eher als Headliner erwartet. Es scheint aber so zu sein, dass die beiden Bands als Co-Headliner unterwegs sind und deshalb auch die Reihenfolge wechseln. In Zürich war das zudem sehr gerechtfertigt – aber dazu später mehr.
Dass Amy Lee eine grossartige Sängerin mit unzähligen Hits ist, wissen wir alle. Ihr letztes Album „The Bitter Truth“ war für mich klar die beste Scheibe, welche 2021 das Licht der Welt erblickte. Im Hallenstadion hat die Band geliefert, die Frontfrau ihre Stimme eindrücklich präsentiert. Die Bühnenshow war geprägt durch die Animationen, welche auf die dreieckige Fläche projiziert wurden. Ebenfalls spannend und gut gemacht; der versenkbare Flügel und der Konfettiregen beim letzten Track „Bring Me To Live“.
Ansonsten überzeugten Amy Lee und ihre Band durch hochklassige Musik, auf der Setlist standen neue Songs ebenso wie ältere Hits – das Publikum erhielt selbstverständlich grosse Tracks wie „Going Under“, „Immortal“ oder „Bring Me To Live“.

Für mich war die Trennung von der deutschen Gitarristin Jen Majura ein schmerzliches Ereignis, ich hielt das für einen Fehler. Ihre Position wurde dann auch nicht neu besetzt, Tim McCord hat die Gitarre übernommen und den Bass weggelegt. Also neue Frau im Team spielt Emma Anzai neu den Bass und singt im Hintergrund. Hintergrund ist das passende Wort – weder McCord noch die Bassistin können Majura ersetzen, nicht visuell und nicht musikalisch – schade um diesen Lineup-Wechsel.
Setlist: https://www.setlist.fm/setlist/evanescence/2022/hallenstadion-zurich-switzerland-2bbe688e.html

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WITHIN TEMPTATION

An diesem Abend beschlossen also die Niederländer um Frontfrau Sharon Den Adel das Event. Sie taten das für einmal mit einem Feuerwerk – und das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Gleich bei mehreren Songs feuerten die Symphonic Metaller aus allen Rohren – das Hallenstadion hätte also zum Energiesparen durchaus ein Grad weniger beheizt werden dürfen.
Eigentlich bin ich ja nicht sooo der Fan von WITHIN TEMPTATION. Am diesjährigen SUMMERBREEZE war ich regelrecht enttäuscht – die Show erschien mir wenig motiviert, die Songs eher lieblos heruntergesungen. Die Fans werden das natürlich anders sehen. Vielleicht war das ja auch dem langen Tourunterbruch geschuldet.
Hier in Zürich haben sie diese Scharte mehr als ausgewetzt. Sharon Den Adel suchte und fand den Kontakt zum Publikum sofort, und ich verzeihe ihr selbst diese seltsame Krone, die sie zu Beginn der Show jeweils trägt. Richtig gut drauf waren Gitarrist Ruud Adrianus Jolie und Basser Jeroen van Veen, sie schienen den Gig sichtlich zu geniessen. Auch Rhythmusgitarrist Stefan Helleblad sowie Drummer Mike Coolen wirkten hoch motiviert. Einzig Keyboarder Martijn Spierenburg hielt sich im Hintergrund – was zum einen Teil natürlich seinem Instrument geschuldet ist.
Insgesamt war die Show eine Freude, und auch das politische Engagement fehlte für einmal nicht. Passend zum Track „Raise Your Banner“ betrat Sharon die Bühne mit einer ukrainischen Fahne und setzte damit ein klares Statement.
Setlist: https://www.setlist.fm/setlist/within-temptation/2022/hallenstadion-zurich-switzerland-23be6887.html

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Fazit

Drei engagierte Bands und Fotoregeln vom Feinsten machten den Abend zu einem Highlight. Ich bedanke mich an dieser Stelle einmal für die gute, unkomplizierte Pressebetreuung von Goodnews – das muss ja auch einmal gesagt werden. Gerne wieder!