Erratic escape – griechenland vor dem ruin?

Erratic escape – griechenland vor dem ruin?

Dafür, dass ihr Staat kurz vor dem Ruin steht, haben diese griechischen Metallarbeiter ein ganz gesundes Selbstvertrauen.„Someone once described us as the equal mix of Iron Maiden and Metallica. I’d say add in a little Black Sabbath, a little Dio (God bless his soul), a bit of Slayer, a few books and some comic book heroes and you’re just about right.“ Solche Namen in den Mund zu nehmen ist aber gefährlich, wenn man den eigenen Ansprüchen denn nicht gerecht wird. Um es gleich vorweg zu nehmen; das schaffen sie auch nicht – allerdings würde das wohl niemand schaffen, dafür liegt die Latte zu hoch. Nichtsdestotrotz, was sie hier auf ihre mittlerweile dritte Scheibe gebrannt haben, ist grundsolider Thrash-Metal, sehr abwechslungsreich und spannend. „Erratic Escape“, der Titeltrack, ist eine Speednummer von über fünf Minuten, ein technisch sauberes Solo integriert.

Die thrashigste Nummer ist ausgerechnet „The Right Hand Of Doom“ – wobei sich das ja auch nicht aufs Genre bezieht. Auch hier wieder eine virtuose Gitarre. Die Soli wirken schon fast zerbrechlich auf diesem Metallfundament aus Drums und Bass. Und doch passen sie, erweitern sie die Dynamik der Songs. „Unfriendly Times“ ist dann nur „volle Kanne Heavy Metal“ mit Blastbeats und fetten, aber auch trivialen Gitarrenriffs. Am meisten überrascht hat mich „The Man With The Thousand Faces“. Eine waschechte Ballade, Akustikklampfe und ein starker Auftritt von Giannis Karakostas. Leider einer der wenigen starken Gesangsparts auf dem Album. Der Gesang ist der Schwachpunkt dieser Scheibe. Das kommt oft zu verhalten, leicht schleppend, wenig präzise daher. Und das verträgt diese Musik nicht. Schade.

„Medieval“ ist ein weiteres Beispiel für den Variationsreichtum des Albums. Eine weitere Mischung aus folkloristischen Klängen und fetten Gitarrenriffs. Was sanft beginnt, endet in einem Furioso. Leider kann ich das vom gesamten Album nicht sagen. Das ist ein solides Stück Metalarbeit, mehr aber auch nicht. An Ideen fehlt es nicht, gutes Material ist teilweise vorhanden. Hingegen fehlen die Ausgestaltung, die Präzision, der Schliff. Da müsste an vielen Stellen mehr kommen. Und der Sänger müsste sich massiv steigern und auf ein höheres Niveau kommen. Am besten gefällt mir über Alles die Gitarre.

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