Eluveitie-Festival – Volkshaus rocks!

Eluveitie-Festival – Volkshaus rocks!

Eluveitie haben zu ihrem ersten Festival nach Zürich gerufen, ein Haufen Fans und ihre Gäste kamen. Ich nehme es gleich vorweg; Blutmond und Excelsis habe ich verpasst. Die Meinungen darüber, ob das schlecht war, sind geteilt – Hörensagen!
Ziemlich pünktlich zum Auftritt von Powerwolf war dann die Kamera geladen und der Platz im Fotograben frei.

Kurze Vorbemerkung meinerseits; Bildstrecken zu den Konzerten gibt es hier; www.dd-sign.ch. Freue mich immer auch Besuch!

 

 

 

Powerwolf – Wolfpower

Powerwolf waren mehr als nur ein warm up – Act. Zwar war ihr Metall der melodischte und vielleicht auch sanfteste Beitrag zum Abend. Was eine coole Show bedeutet, muss man Attila Dorn (Gesang), Matthew und Charles Greywolf (Gitarren) sowie Falk Maria Schlegel (Keyboards) nicht beibringen. Die Setlist bestand weitgehend aus Songs des neuen Albums „Blood of the Saints“, deutlich dominiert durch Attila Dorns klassische Stimme, getragen von Schlegels Hammond und Roland. Und dass die grauen Wölfe nichts aber auch gar nichts mit den grauen Panthern zu tun haben, haben die beiden Gitarreros eindrücklich bewiesen.
Alles in Allem – wäre es nachher nicht noch besser gekommen – die Fahrt nach Zürich hätte sich schon gelohnt!

Korpiklaani

Und dann standen sie auf der Bühne, die ungekrönten Könige des Pagan-Polka-Metal. Der „Klan der Wildnis“ rockte das Volkshaus dermassen, dass man schon ein wenig um die Folgebands – auch die Gastgeber? – fürchten mussten.
Heineken-gestützt, barfüssig, mit Schalk im Nacken und Humor im Gesicht; wer nicht verstehen kann, was Metal so faszinierend macht – Korpiklaani sehen und verstehen.
Dass die Jungs aus den finnischen Wäldern brettern können, führten sie einmal mehr eindrücklich vor. Nicht nur der Klassiker „Beer“ liess das Volkshaus beben, es waren vorwiegend Nummern des neuen Albums „Ukon Wacka“, mit dem Korpiklaani abfeierten. Dass sie auch anderen geistigen Stärkungen als Bier zusprechen, zeigte etwa „Tequila“, Songs wie „Tuoppi Olta“ schlichen sich „handharmonika-sanft“ an, um dann im Stakkato von Doublebass, Gitarren und Bass die Bühne und den Saal zu malträtieren.
Das Publikum jedenfalls tobte. Die Security musste zum ersten Mal Diver einsammeln und wieder „nach Hause“ schicken. Den Ordnern sei an dieser Stelle ein Dank übermittelt; nicht nur für die nette Behandlung von uns Fotografen. Sie haben in ruhiger aber bestimmter Art ihren Job für die Sicherheit des Publikums geleistet. Wer es nicht weiss; an Metalkonzerten braucht man die Bands nicht wirklich zu schützen, „Metalgewalt“ machen die Fans in Form der „walls of death“ unter sich aus. Ach ja, im Gegensatz zur ländlich-sittlichen Festzeltgemeinde zeigen Metaller auch, dass man viel Bier trinken, besoffen sein und friedlich bleiben kann.

Coroner

Die Zürcher Coroner, welche vom selben Management betreut werden wie Eluveitie, spielten eine spezielle Rolle. Einerseits waren sie der recht jungen Fangemeinde kaum bekannt, weil ihre grosse Zeit vor sechzehn Jahren „zu Ende“ war, sprich, sie sich aufgelöst hatten. Und zweitens, weil sie halt nicht wirklich ins Setting des Abends passten. Selber bezeichnen sie sich als „technical thrash metal band“, und da wird man in der Metalszene ein Stück weit am Sound von Megadeth, Slayer, Anthrax oder Metallica gemessen. Aussage eines jungen „Full Metal Fans“; „für thrash metal waren die einfach zu langsam…“. Die Aussage ist so vielleicht etwas hart. Allerdings vermochten Coroner weder die Stimmung auf dem Korpiklaani-Niveau zu halten, noch gelang es ihnen, die Abwanderung des Publikums zu stoppen. Der Vorraum und die Strasse vor dem Volkshaus waren mindestens so voll wie vor Beginn des Konzerts – im Saal und auf der Empore war Platz.
Musikalisch? Coroner haben mich auch ab CD nicht wirklich begeistert. Das ist aber Geschmackssache. Und wem der Sound gefällt – das Handwerk war tadel- und fehlerlos. Vielleicht einfach der falsche Ort und das falsche Publikum?
Einige böse Zungen haben sogar gemeint, die wären vielleicht mit Absicht so gesetzt worden, damit sich die Stimmung vor Eluveitie nochmals etwas abkühlt…

Eluveitie – der Herr im Haus

Okay, ich bin definitiv nicht objektiv. Eluveitie sind für mich momentan die beste Pagan Metal Band überhaupt. Was bedeutet, dass sie nicht so richtig hart arbeiten müssen, damit es mir gefällt 😉
Und trotzdem, Eluveitie waren als Headliner am richtigen Platz, nicht nur, weil sie Gastgeber waren. Nach dem obligaten Start mit „otherworld“, dem blauen Bühnenlicht und den erhobenen Fäusten ging es dann richtig ab. Chrigel Glanzmann legte/growlte gleich los, die Gitarre von Sime Koch und der Bass von Kay Brem trieben vorwärts, Merlin Sutter zauberte an den Drums den richtigen Groove. Mery Tadic und Anna Murphy waren auch dieses Mal weit mehr als hübsch anzuschauen, Ivo Henzi spielte gewohnt bescheiden und sauber und Patrick Kistler’s Pipes und Whistles würden schmerzlich vermisst werden, wenn sie fehlten.
Zugegeben, zwei Dinge haben meine Euphorie etwas gedämpft; einerseits schienen mir die Helvetier etwas müde – was Wunder nach der Welttour 2011 und andererseits stimmte der Sound mindestens zu Beginn des Sets nicht, war schlecht abgemischt. Im Verlauf des Auftritts besserte sich das aber zusehends und die Gastgeber liefen zur gewohnten Form auf. Und klar; neben „thousandfold“, „quoth of the raven“, „inis mona“ oder „nil“ kam auch, was versprochen wurde – „meet the enemy“ als Vorabzückerchen des neuen Albums „Helvetios!“, welches im Februar in die Läden kommt.

Seien wir also gespannt, was uns mit dem Konzeptalbum an Neuem erwartet.

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