DEEP SUN – „Das Erbe Der Welt“

DEEP SUN – „Das Erbe Der Welt“

Sie sind wieder da. DEEP SUN, der Geheimtipp aus der Schweiz was Symphonic Metal ganz im Sinne von NIGHTWISH anbelangt. Die Band hat schon einige Jahre auf dem Buckel, doch sie haben nichts von ihrem alten Feuer eingebüsst. Ein musikalisches Feuerwerk erwartet euch.

Fabian Hofmann
4.5 von 5

Melodic Metal aus der Schweiz zuhause bei Massacre Records
english version below!

Die Band
Seit Jahren bei Massacre Records, ist sie eine der Galionsfiguren dieses Labels. Es ist wieder einmal unglaublich, was für ein Sound von fünf Menschen produziert werden kann. Natürlich benötigt man dafür auch gute Aufnahmen, aber es funktioniert nichts von alledem, ohne gehöriges, musikalisch fundiertes Grundwissen. Deep Sun verzaubert, und nimmt uns mit in eine Welt der Sagen und Mythen. Die Qualität des Werkes lässt keine Fragen offen. Die Band um Debora Lavagnolo hat so einiges auf dem Kasten. Die Frau an der Front – Sängerin Debora Lavagnolo – genoss eine klassische Gesangsausbildung am Konservatorium Zürich. Fernab der Klassik gibt sie jedoch ihre schönsten Töne von sich. Die Band mit Tom Hiebaum, der für die eingängigen Keyboardmelodien verantwortlich ist, Pascal Töngi, aus dessen Fingern die präsenten Gitarrenriffs stammen und Angelo Salerno sowie Tobias Brutschi, die für die drückenden Bass- und Schlagzeug-Kombo sorgen, verfügt über laute Gitarrenparts sowie Synthesizer- und Keyboardeinschübe, welche immer wieder überzeugend zur Geltung kommen.

Das Album
Bei DEEP SUN stehen vor allem schnelle Beats an der Tagesordnung. Als erstes einmal, fallen einem die Parallelen zu Nightwish auf. Die perfekt gesungenen Vocals, das vorantreibende Schlagzeug und die immer wieder aufs neue, einsetzende Gitarre klingen auf eine sehr ähnliche Art wie Werke von Nightwish. Auch sind bei Frontfrau Debora vor allem die Inspirationsquellen Tarja Turunen (ehemalige Nightwishsängerin)  und Nightwish selbst. Hinzu kommen noch Bands wie Stratovarious oder Powerwolf. Hier stellt man auch fest, dass vor allem auch die Qualitäten in dieselbe Richtung weisen. Klassik mit brachialem Metal zu vermischen, ein Erfolgsrezept schlechthin.
Die Songs sind meist lang und kritisieren oftmals bestehende Probleme. Im Gegensatz zu Nightwish, welche sich oftmals an Sagen und Mythen bedienen, geht es bei Deep Sun um die harte Realität. Im Lied «Heroes» wird die Einstellung mitgegeben, dass es wichtig ist nicht aufzugeben. In «Worship the Warship» wird die immer wieder unvernünftige Situation bewusst gemacht, wie die Menschheit immer wieder auf neue Abgründe zusteuert. Hier ist ein Auszug aus diesem Lied.

«Ice Cold Terror has begun
The Warship raises to lead in the sky
Mankind without free will
Worship the Warship, Worship the Warship
Disaster is moving ahead»

Immer wieder werden kritische Perspektiven aufgezeigt und es kommt zu mehr oder weniger klaren Aussagen. Musikalisch hingegen zeigt sich ein grossartiges Bild. Die Stücke sind zwar lang, aber sie bieten Unterhaltung und werden nicht monoton. Über Keyboardeinschübe sollte man sich nicht zu sehr Gedanken machen, denn diese werden hier genau richtig eingesetzt. Natürlich ist in der Gesamtkonzeption auch die Gitarre zentral. Diese Teile kommen oftmals sehr rhythmisch und klar daher. Was ich auf jeden Fall anhören würde, wären die Lieder «Worship the Warship», «Heroes» und «Abandon Cyberspace». In diesen spiegelt sich vor allem die Kompetenz und die perfekte Zusammensetzung für Symphonic Metal wieder. Hinzu kommt das «Erbe der Welt» in welchem auf Deutsch gesungen wird. Auch sind hier die Gitarrenparts melodiöser und vielseitiger, was wiederum für eine Auflockerung sorgt.

Das Fazit
Wenn man sich für Symphonic Metal begeistern kann, sollte man dieses Album nicht verpassen. Denn es setzt sich kritisch mit aktuellen Thematiken auseinander. Das Werk kommt  stimmig daher und es wird eine klare Richtung vorgegeben. Immer wieder wird man an verschiedenste Powermetalbands erinnert und kann nachvollziehen, warum Deep Sun ein grosses, musikalisches Potenzial für uns bereit hält.

Das Erbe der Welt – Tracklist
  • Relentless Resistance
  • Heroes
  • Insurrection of Technology
  • Worship the Warship
  • Abandon in Cyberspace
  • Das Erbe der Welt
  • Super New World
  • Vertigo
  • Go for the killMy Darkness
  • Frozen Sea
  • The Raven
Deep Sun Online

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