Das Chaos ruft! Und zwar in den Guss39 in Bülach

Das Chaos ruft! Und zwar in den Guss39 in Bülach

Und an diesem chaotischen Freitagabend vor Pfingsten ruft es mich ans Chaos Over Switzerland Fest.

Lars@Metalnews und Carole Baysang

Da unser inoffizielles Neumitglied Carole ca. eine Stunde später ankam, übernahm ich kurzerhand den Schreibpart für IRONY OF FATE. Offiziell war ich als Mitveranstalter vor Ort. Da ich aber wollte, dass über jede Band berichtet wird, konnte ich nicht anders, als das zu übernehmen. Ab

SOLDIERS BLOODCRAFT übernimmt dann Carole wieder.

An diesem Abend, kam ich schon zum sechsten Mal zum Vergnügen, meine befreundete Band von IRONY OF FATE zu bestaunen. Ich sah sie alleine schon vier Mal in diesem Jahr.

In meinem Freundeskreis, gibt es ein paar, nennen wir sie mal Groupies von einer Schweizer Truppe. Zum einten hätten wir ein BROKEN FATE Groupie und zum andern einen COMANIAC Groupie.

Meinerseits bin ich ein Groupie der Truppe von IRONY OF FATE. Na klar solche Meinungen, können sich im Laufe der Zeit ändern, aber bei sechs Live Auftritten, wo ich dabei war, wurde es mir nie langweilig. Die Truppe rund um Frontröhre, aus Prinzessinnenbecher schlürfenden Cveti, zeigen abermals ihr Riesenpotenzial.

Auch wenn sehr wenige Zuschauer den Weg nach Bülach fanden, gab es doch einige die sich animieren liessen, um zu headbangen oder später auch in Mosh Pits oder Circle Pits mitzuwirken. IRONY OF FATE strahlt jedesmal etwas aus, die den Leuten gefällt. Nicht zuletzt weil auch Gitarrist Raffi und Bassist Tom erhebliche Stimmungskanonen sind.

Da die Jungs und Cveti mich mittlerweile gut kennen, wurde ich gezwungen mein frisch geöffnetes Bier auf ex zu trinken, ansonsten spielen sie nicht weiter. Das war nicht genug. Der Drummer Gregor musste natürlich noch einen fiesen Takt hinlegen, damit ich das Bier herunterleerte. Kaum war das Bier leer konnte es weitergehen. Wenn ihr mehr wissen wollt über IRONY OF FATE, könnt ihr auch andere Reviews meinerseits lesen.

Setlist
01. When Worlds Collide | 02. The Wanderer | 03. 6 ft. Deep | 04. The Curse | 05. Unleashed | 06. Destruction

SOLDIERS BLOODCRAFT von Carole Baysang

Das Motto Chaos scheint heute allgegenwärtig zu sein, nicht nur der Guss39 ist davon betroffen, sondern auch jeglicher rollende Verkehr, so wie das Wetter. Was dazu führt dass ich gleich mal eine Stunde zu spät eintreffe. Scheinbar wurden die Spielzeiten von TENEBRAE AETERNUM und SOLDIERS BLOODCRAFT vertauscht.
Kurz nachdem ich meine Freunde begrüsst habe und von Lars die Kamera in die Hand gedrückt bekam, ging es auch schon los mit dem Intro. Die viel zu heisse und viel zu leere kleine Halle wird von einer regelrechten Gewitterwand aus Death Metal überrollt!
Die fünf Jungs geben trotz brühender Hitze alles. Auch das Publikum ist in bester Feierlaune und zettelt immer wieder Circle Pits an. Johnny, welcher auch Frontmann von TENEBRAE AETERNUM ist, steht hier an der Gitarre und unterstützt nebenbei noch mit seinen Growls. An der Soundabmischung gibt es kaum etwas auszusetzen. Sehr schöner Einstieg für mich, so kann es gerne weitergehen.

Aber ich frage mich warum niemand auf die Idee kam die Fenster zu öffnen…

Setlist:
01. Overture | 02. Deception | 03. Forced To Slaughter | 04. Your Law My Wealth | 05. Total War | 06. Nuclear Warheads

ETERNAL DELYRIA

Meine Neuentdeckung des Abends! Diese Tessiner haben mich wirklich beeindruckt. Besonders weil sie mit ihrem Keyboard noch etwas Abwechslung in ihre Mischung aus Death und Black Metal gebracht haben. Der Keyboarder zeigt nicht nur Können an den Tasten sondern hat auch das mit dem Growlen voll drauf. Mit ihrem etwas düsteren, endzeitlichen Stil erinnern sie mich ziemlich an die vor Jahren aufgelöste Paganmetalband Kromlek. Der Frontmann hält es nicht für nötig, den ganzen Gig über auf der Bühne zu stehen. Er nutzt sein Funkmikro gnadenlos aus und führt einige Spaziergänge in der Halle durch. Ich habe keine Ahnung, was er da in den hinteren Reihen verzapft, aber die Leute scheinen Spass daran zu haben.

Wir werden auch noch durch einen Gastauftritt überrascht. Jonny hat an diesem Abend alle Hände voll zu tun, aber fern von der Bühne bleibt er scheinbar doch nie. Für ein Song hat die Band somit einen dritten Mann an den Vocals. Ein wirklich überzeugender Auftritt! Wenn diese Jungs weiter ihren Weg gehen, könnten sie noch ein echter Hoffnungsschimmer werden, ich bin wie so oft gespannt. Setlist
01. Faith Misplaced | 02. Eradication Of Solitude And Despair | 03. The Awakening | 04. Chasing Shadows | 05. Growing Roots

BURNING FLESH

Als nächstes beehrt uns die 2005 gegründete Band aus Genf. Diese wissen mit Brutalität zu überzeugen. Frontgrunzer „Mulk“ holt alles aus seiner Stimme raus und bringt die Soundanlage an den Rand der Kapazität. Scheinbar scheint der Sound etwas zu eintönig für viele Besucher zu sein, einige hängen draussen an der frischen Luft rum oder stehen wie Salzsäulen im hinteren Bereich des Raumes. Auch der Moshpit will nicht so richtig in die Gänge kommen. Schade, BURNING FLESH hätten einiges mehr an Aufmerksamkeit verdient. Da ich dieses Mal ja auch am Fotografieren bin, merke ich wie schwierig das sein kann. Respekt also an alle Fotografen welche in jeder Situation brauchbare Bilder hinbekommen.

Setlist
01. Human Vivisection | 02. Acid Sea | 03. Carnivor Micose | 04. Human Flesh Fertilizer | 05. Total Hate | 06. Chain React | 07. Wall Of Lead

OMOPHAGIA

Jetzt darf der Headliner zeigen was er drauf hat. OMOPHAGIA feiern hier und heute ihr zehnjähriges Bestehen. Die Scharen strömen in die Halle, um das Fest mitzuerleben. Da es draussen schon abgekühlt hat, ist es hier drinnen auch wieder angenehmer als zu Beginn des Abends. So kann man so richtig Headbangen, ohne dass man sich Sorgen machen muss gleich zu zerlaufen.
Der Sound ist perfekt und die Musiker machen mit ihren mit Blut befleckten Hemden und roten Krawatten so richtig Eindruck. Man könnte meinen, Geschäftsmänner hätten dem Schlachthaus einen Besuch abgestattet. Frontmann Beni weiss seine Stimme einzusetzen und lässt einwandfreie Screams vom Stapel. Bei zwei Songs wird ein Gründungsmitglied, welches jedoch nicht mehr aktiv ist, auf die Bühne gerufen und unterstütz die Band an der Gitarre. Da legt er so ganz neben bei mal perfekte Gitarrensoli hin. Das Publikum würdigt ihn mit Gejubel und Geklatsche. Raphael, so heisst er, kriegt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Dann wird noch der erste Song gespielt, den die Band je geschrieben hat. Und das ist fast punktgenau zehn Jahre her. Beni warnt, dass es zwar ein sehr alter Song ist, aber das sollte nicht heissen dass er auch gut sei. Also ich, und auch viele andere, fanden das Lied echt gut. Wegen mir könnten sie den auch wieder spielen. Es wird nochmals allen Bands und Veranstaltern gedankt und somit geht eine perfekte Death Metal Jubiläumsshow zu Ende.
Ich freue mich schon auf das nächste Mal wenn ich die sympathischen Jungs wieder Mal sehen darf.

Setlist
01. Willing Whore | 02. Man-Machine | 03. Until The Sky Turns Red | 04. Killing The Weak | 05. The Predator | 06. The Leader | 07. The Dominant | 08. Love Song | 09. Gain From Suffering | 10. War On Mammon | 11. Wheel In The Engine | 12. Down We Fall

TENEBRAE AETERNUM

Irgendwie scheint der Zeitplan ausser Kontrolle geraten zu sein. Wir haben schon weit nach µitternacht. Scheinbar haben einige Metalheads gedacht, die Veranstaltung sei vorbei und sind schon abgezogen. Jedenfalls ist das Publikum echt überschaubar. Und müde, und die Mischmenschen sind auch müde, und die Band ebenfalls. Sehr schade.
Trotz all diesen negativen Einflüssen zeigt die sehr neue Band um Frontmann Johnny was sie kann. Als Überraschung gibt es noch einen Gastauftritt eines FROZEN GATE Musikers. Die vielen symphonischen Einflüsse untermalen den düsteren Black Metal von TENEBRAE AETERNUM perfekt. So kann man diesen gelungenen Abend entspannt ausklingen lassen.

Setlist | 01. Sculpting The Monument Of Decline | 02. Creation Of Creators | 03. Medium | 04. Beyond All Stars | 05. I Am What I Am | 06. Orbis Silentium

Fazit

Das Chaos war an diesem Abend wirklich allgegenwärtig. Der Name hat‘s also perfekt getroffen. Ich war zum ersten Mal im Guss39 und muss sagen, dass es eine
wirklich sehr angenehme Location ist. Die Soundqualität ist super, nur die Bühne ist für grössere Bands etwas klein.
Zwischen den Konzerten lässt es sich gemütlich auf den zahlreichen Sitzmöglichkeiten herumlungern. Auch der Weg vom Bahnhof aus lässt sich problemlos finden und ist innert fünf Minuten gelaufen. Die Bands waren ein super Querschnitt durch die Schweizer Metalszene der härteren Gangart. Wozu braucht man grosse bekannte Bands, wenn man alles mindestens genauso gut auch in kleinem Rahmen geniessen kann? Scheinbar gibt es aber wenige die das denken, sonst wär an diesem Freitagabend einiges mehr los gewesen.

Ich habe mich auch noch mit einigen Bandmitgliedern über diese Thematik unterhalten, irgendwie sind es immer dieselben Freaks, welche man an den Konzerten sieht, wirklich durchmischt ist das Ganze nicht. Es wäre sehr schön wenn sich mehr Schweizer aus ihrem gemütlichen Zuhause erheben und in den umliegenden Konzerthallen neue Erlebnisse sammeln würden, ich habe die Hoffnung noch lange nicht aufgegeben.

 

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