Bang Your Head Crazy X-Mas 2019
Weihnachts- oder Wintereditionen von gestandenen Sommer Open Airs sind in den letzten Jahren immer populärer geworden. Zum dritten Mal wurde dieses Jahr die metallische Vorweihnachtsparty in Balingen abgehalten, und da ich es mit dem üblichen Weihnachtsgedudel im Allgemeinen so gar nicht habe, eine willkommene Abwechslung.
Text und Bilder: Claudia Chiodi
Nachdem wir in einem Kopfschüttler-freundlichen Hotel in Gehdistanz vom Verantstaltungsort Unterkunft bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg zur Halle. Kurz vor Türöffnung war da noch nicht so viel los, erst einige wenig hartgesottenen Fans warteten. Es war ja auch noch eine gute Stunde hin bis die erste Band auf der Bühne stehen sollte. Für uns genug Zeit, um uns mit der Halle und dem Angebot an Essen und Trinken etwas vertraut zu machen. Dafür mussten erst mal Bons gekauft werden, das Zahlungsmittel für diesen Abend. Da ein Bon den Wert von 2.10 Euro hatte, war das mit dem Umrechnen etwas gewöhnungsbedürftig erst, aber da die Preise moderat waren, kümmerte ich mich später nicht mehr so wirklich darum. Mittelweile sah die Publikumsmenge auch mehr nach Konzert aus, gut, dass die erste Band des Tages in den Startlöchern stand.
FINAL BREATH
Die Band aus dem Spessart wurde bereits 1993 gegründet und befasste sich erst mit Melodic Death Metal, orientierte sich aber bald immer mehr Richtung Thrash. Nach einigen Achtungserfolgen wurde es über 10 Jahre lang ruhig um die Band, bis sie 2018 mit einer neuen Scheibe und neuem Sänger zurückkamen. Gerade auf Tour mit einem der Headliner des Abends, begeisterten sie mit ihrem Mix aus Thrash und Death Metal, harsche, aggressive Vocals, gepaart mit melodiösen Gitarrenpassagen überzeugt FINAL BREATH und liefern einen gelungen Start.
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https://www.facebook.com/finalbreathofficial/
NOTHGARD
Weiter geht es mit Melodic Death Metal aus dem Hause NOTHGARD. Folk und Viking Metal Elemente treffen bei den Bayern auf orchestrale Einlagen. Auch wenn nur drei Namen auf offiziellen Seiten bei den Bandmitglieder stehen, sehen wir vier Männer auf der Bühne, die Vollgas geben. Haben sie mich bisher auf Konserve nur zum Teil abgeholt, ist es live dann eine ganz andere Kiste.
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BLOODBOUND
Mit der Power Metal Truppe aus Schweden steht einer meiner Favoriten überhaupt auf dem Programm. Aber nicht nur mich überzeugen BLOODBOUND, der Raum vor der Bühne wird erstmalig richtig voll. Der charismatische Fronter zieht das Publikum in seinen Bann und fordert die Beteiligung der Anwesenden ein. Epischer Power Metal mit einem etwas dunkleren Touch, Geschichten über Drachen, Schlachten, Imperien verfehlen ihre Wirkung nicht. Mit Nosferatu zu Gast auf der Bühne beenden sie ihren Auftritt nach etwas mehr als 50 min.
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RAGE
Nachdem ich RAGE das erste Mal live an den Z7 Summer Nights mit Orchester gesehen hatte und sie mich in dieser Kombination nicht wirklich überzeugen konnten, war ich gespannt, wie sie in der eigentlichen Formation wirken. Und das Ergebnis war ohne Zweifel um einiges besser. Die Band kam viel fokussierter und gleichzeitig entspannter rüber von Beginn weg. Vielleicht nur mein Eindruck, vielleicht auch von den gespielten Stücken beeinfluss, auf jeden Fall kann ich mich hier auch den Anwesenden anschliessen. Ein Grossteil der Besucher finden sich nämlich auch jetzt vor der Bühne ein.
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DESTRUCTION
Ich oute mich mal wieder als Neuling im Bereich Thrash, diese Formation war mir nur dem Logo nach bekannt. Wenigstens etwas, die Band ist ja auch erst seit über 35 Jahren aktiv. Auch wenn ich sonst mit diesem Genre nur begrenzt etwas anfangen kann, kamen die Herren live echt interessant rüber. Der Stimmeinsatz war dann doch etwas ungewohnt von meinen bisherigen (etwas begrenzten) Erfahrungen mit dieser speziellen Richtung des Metal. Von daher abwechslungsreich und lehrreich.
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ROSS THE BOSS
Die Band um Ross Friedmann ist gegenwärtig mit einem MANOWAR Set auf Tour und legen nach ihrem Erfolg im Sommer beim BYH in Balingen einen Zusatzstopp ein. Auch an diesem Abend werden sie lautstark und sehr textsicher empfangen. Einige der gebotenen Songs gehören ja auch zum Erbe des True Metal, wenn auch mir diese Bezeichnung schon immer etwas gegen den Strich läuft. So ganz überzeugt mich der Auftritt nicht, dafür ist mir die Gestik und anderes Gebaren auf der Bühne immer etwas too much. Die musikalischen Fähigkeiten der Truppe ist allerdings nicht in Frage gestellt, ohne Frage sind hier Könner am Werk
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Fazit
Das Festival im Dezember ist noch jung und muss sich vielleicht noch im Festival Kalender etablieren, denn komplett voll war die Halle nie. Das Line-up abwechslungsreich, durch die verschiedenen gebotenen Musikrichtungen hat sich auch das Publikum hinter der ersten Reihe immer mal wieder verändert. Wer eine Veranstaltung sucht ohne lange Schlangen bei Theken und Getränke-Rückgabestellen, in einem entspannten Umfeld und einiger Auswahl bei Essen und Trinken ist hier richtig. Die Preise sind für mich als Schweizerin auch moderat, geht also noch ins Budget des Jahresendes.